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LICHTENSTEIN: Mögliches Aus: Burggasthof verliert Ende September seinen Pächter

LICHTENSTEIN

Mögliches Aus: Burggasthof verliert Ende September seinen Pächter

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    Ungewisse Zukunft: Wird der Burggasthof in Lichtenstein weiter betrieben? Das ist hier und heute die Gretchenfrage.
    Ungewisse Zukunft: Wird der Burggasthof in Lichtenstein weiter betrieben? Das ist hier und heute die Gretchenfrage. Foto: Foto: Beate Dahinten

    In direkter Nähe zu einem bekannten Ausflugsziel in einem idyllischen Ort gelegen, ein schöner Biergarten mit Blick auf historische Mauern – ideale Voraussetzungen für eine Gaststätte. Doch der Burggasthof im Pfarrweisacher Gemeindeteil Lichtenstein sieht einer ungewissen Zukunft entgegen.

    Pächter Enrico Mußbach wird die Gaststätte nur noch bis Ende September betreiben. Danach ist alles offen. Beim Zweckverband Deutscher Burgenwinkel und auch beim Heimatverein Pfarrweisach, der die Ruine betreut, hofft man sehr, dass es auch künftig Gastronomie vor Ort geben wird.

    „Der Pachtvertrag wäre nächstes Jahr im Mai sowieso ausgelaufen“, erläutert Mußbach die Situation. Und man habe von beiden Seiten entschieden, den Vertrag „vor der harten Zeit“ – sprich vor dem Winter – aufzulösen. „Bis Mai schaffe ich es nicht“, sagt Mussbach, „vor allem, wenn der kommende Winter wieder so wird wie der letzte“. Die berufliche Zukunft von Mußbach ist bereits gesichert. Er arbeitet ab Oktober in einem Haßfurter Hotel.

    Viereinhalb Jahre lang hat Mußbach den Gasthof betrieben. Die Rahmenbedingungen waren seinen Worten zufolge nicht so einfach. „Es gibt zwar keine große Gastronomiedichte, aber viele Vereine, die Festlichkeiten abhalten. Jedes Dorf macht sein eigenes Ding.“ Und da sei es schwierig, eine Gaststätte zu führen, „wenn einem das Objekt nicht selbst gehört“. Schließlich müsse man genug erwirtschaften – für sich und seine Familie, für die Mitarbeiter und für die Pacht.

    Gedanken an einen Verkauf

    Und was wird nun aus dem Anwesen? „Ich habe noch keine Vorstellung“, sagt der Besitzer, der namentlich nicht genannt werden möchte. „Es wird auf alle Fälle renoviert, und dann schaue ich weiter.“ Ein Verkauf wäre seinen Worten zufolge denkbar.

    Die Ungewissheit und vor allem der Gedanke an ein mögliches Aus für den Burggasthof bereiten Hermann Martin, Bürgermeister der Gemeinde Pfarrweisach, große Sorgen. „Es wäre für uns ein herber Rückschlag in unseren Bemühungen, den Tourismus voranzutreiben.“ Schließlich müssten doch Wanderer und andere Gäste eine Möglichkeit zur Einkehr haben, und sei es nur für einen Kaffee oder eine Brotzeit. Die örtlichen Vereine könnten das nicht leisten, so Martin. Die Hoffnungen des Bürgermeisters ruhen darauf, dass sich, sollte es zum Verkauf kommen, jemand findet, der die Gaststätte weiterführt. Dafür will Martin „jeden Weg gehen“, wie er selbst sagt.

    Sein Amtskollege Wilhelm Schneider (Maroldsweisach) fände es in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Zweckverbandes Deutscher Burgenwinkel „kontraproduktiv“, würde der Gasthof aufgegeben werden. Schließlich sei es eher umgekehrt das Ziel, das gastronomische Angebot auszubauen. Andererseits sieht Schneider begrenzte Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen: „Ich kann dem Eigentümer keine Vorschriften machen.“ Letztlich jedoch hält er sich an das Prinzip Hoffnung.

    „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt auch Horst Ruhnau, Vorsitzender des Heimatvereins Pfarrweisach. Er bestätigt, dass Ruine und Gasthaus „einander befruchten“. „Die Ruine war für den jeweiligen Gastwirt schon immer ein Anlaufpunkt. Wer die Ruine besucht, wird immer auch einen Besuch im Gasthof machen.“ Wenn eines der beiden Elemente nicht mehr da sei, sei das andere „halb tot“.

    Dabei spricht Ruhnau nicht nur für den Heimatverein, sondern denkt auch an den Burgenwinkel. Lichtenstein sei „ein festes Glied in dieser Kette. Und es wäre schade, wenn es gesprengt werden würde“.

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