Ihr Auftrag ist es, den Garten im Seniorenzentrum der Diakonie in Ebern zusammen mit den Bewohnern in eine „Oase der Ruhe“ neu- und umzugestalten: Dominik Baum, Projektleiter im 35-köpfigen Team der von ihm gegründeten „I Have A Dream Group“ (IHADG) mit Jugendlichen aus vielen Gemeinden im Landkreis, zeigte sich überzeugt: „Wir schaffen das.“ Warum? „Wir haben viele motivierte Leute, die Lust darauf haben und wirklich anpacken wollen“, betonte der junge Mann aus Kirchlauter.
Voller Tatendrang, Ehrgeiz und Gemeinschaftsgeist sowie vor allem mit viel Freude machten sich nach dem offiziellen Startschuss der „72-Stunden-Aktion – uns schickt der Himmel“ am späten Donnerstagnachmittag im Haßfurter Eisstadion neben der „IHADG“ weitere 600 hoch motivierte Mädchen und Jungen auf den Weg, um in insgesamt 19 Gruppen im gesamten Dekanat Haßberge in den nächsten drei Tagen tätig zu sein.
Spielplätzen (in Buch oder Dampfach) wollen und sollen sie ebenso neuen Glanz verleihen wie Kirchplätzen (Reckendorf), Kindergärten (Wonfurt und Sand), Bushaltestellen (Obertheres), Badeseen (Goßmannsdorf), Jugendräumen (Knetzgau), der Lebenshilfe Haßberge in Sylbach und noch viel mehr.
Vor sechs Jahren lobte Rudi Handwerker bei der Eröffnung von „3 Tage Zeit für Helden“, damals initiiert vom Bayerischen Jugendring (BJR), schon einmal den jugendlichen Gemeinschaftsgeist im Landkreis. Für den Kreischef, der wieder die Schirmherrschaft für die vom Bund der deutschen katholischen Jugend (BDKJ) organisierte Sozialaktion übernommen hat, würden die Teilnehmer beweisen, dass selbst 72 Stunden ausreichen, „um an vielen Orten in kleinen und großen kreativen Aktionen vielen Menschen eine Freude zu machen, solidarisch zu sein mit Bedürftigen und andere zu motivieren, mitzumachen“.
Die Projekte von „Uns schickt der Himmel“ helfen laut Handwerker aber nicht nur anderen Menschen, sondern „sie stärken auch den Zusammenhalt. Beides ist von unermesslichem Wert für unsere Gesellschaft.“ Er wünschte allen „Tatkraft und Ideenreichtum, Ausdauer und Mut und nicht zuletzt viel Freude und Spaß an der guten Sache.“
Die einzelnen Gruppen würden laut Regionaljugendseelsorger Matthias Vetter – zusammen mit Jugendreferentin Nina Becker (beide Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit), Praktikantin Hanna Lutz (Aidhausen), Pastoralassistentin Katrin Fuchs (Baunach), Wolfgang Winter (Pfadfinder Haßfurt), Sabrina Piermaier und Johannes Lang (beide BDKJ Haßberge) im Koordinierungskreis – „ein tolles Zeichen“ setzen.
„Wo Not am Mann ist“
„Ihr packt an, wo ihr gebraucht werdet, da wo Not am Mann ist, wo sonst niemand hilft“, lobte er und fügte hinzu: „Ihr habt Power, ihr könnt etwas verändern. Ihr seid das Salz in der Suppe.“ Alle würden mit ihrer Anwesenheit und ihrer Bereitschaft ein ganz wichtiges Zeichen setzen: Euch schickt der Himmel“, freute sich der 37-Jährige sichtbar. Er bedankte sich bei allen Unterstützern der Aktion: „Durch sie erfahren wir ganz viel Rückenwind.“
Um 17.07 Uhr, der bundeseinheitlichen Zeit, war es soweit: Dekan Stefan Geßner (Baunach), Rudolf Handwerker, Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Peter Schleich (auch als Vertreter des Lions Club) sowie Matthias Vetter ließen die berühmte Katze aus dem Sack, nachdem sie zuvor die bis dato streng geheimen, in Kuverts verschlossenen Aufträge von Phillip Bates, Timo Jung, Alex Stahl und Pascal Marx von den „Hawks“ des ESC Haßfurt bekommen hatten.
Vor allem die sogenannten „Get It“-Gruppen, die zuvor nicht wussten, welche Aufgabe sie bis Sonntagabend bewältigen sollen, waren voller Spannung. Dagegen konnten sich die „Do It“-Gruppen bereits im Vorfeld Gedanken über einige der berühmten W-Fragen machen.
Unter ihnen auch Dominik Baum von der „IHADG“, die unter anderem mit der Landschaftsgärtnerin Christa Schmitt mögliche und notwendige Veränderungen im Garten des Seniorenzentrums besprochen haben. Fakt ist, dass innerhalb von drei Tagen der Weg neu gestaltet werden soll, ebenso eine Kräuterschnecke. Weiter ist geplant, die vorhandenen Hochbeete neu anzusäen, die alten Sträucher durch neue zu ersetzen und das Unkraut zu entfernen.
Für Dominik Baum, der im Seniorenzentrum seinen Bundesfreiwilligendienst leistet und sich ohnehin um ein Projekt kümmern muss, kam die „72-Stunden-Aktion“ indes wie gerufen.
„Ich finde es einfach super, weil dadurch soziales Engagement, das leider häufig noch untergeht, wieder einmal in den Vordergrund gerückt wird“, betont der Kirchlauterer. Für ihn ist es zudem sehr wichtig zu zeigen, dass die Jugend aktiv ist, die oftmals „zu Unrecht noch einen schlechten Ruf“ hat.
Er freut sich nun ebenso wie seine IHADG-Stellvertreterin Fenja Jahn und die Projekt-Schirmherrin, Stadträtin und Seniorenbeauftragte Isabell Kuhn von der Lebenshilfe Ebern, auf den Garten im Seniorenzentrum. Auch deshalb, weil er mit viel Unterstützung rechnen darf – unter anderem von der Julius-Pfründer-Spitalstiftung, die bereits im Vorfeld 1500 Euro beigesteuert hat.