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KÖNIGSBERG: Nachbarn wehren sich gegen Hunde

KÖNIGSBERG

Nachbarn wehren sich gegen Hunde

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    In der jüngsten Stadtratssitzung befasste sich das Gremium mit den Einwänden gegen das Vorhaben. Die Bedenken seitens der Behörden bewerteten Verwaltungschef Walter Schneider und Baureferent Johannes Mücke als „kein ernsthaftes Hindernis“. So fordert das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen einen Pufferstreifen zum Fugenbach und ein Trennsystem bei der Abwasserbeseitigung. Der Stromversorger EON Bayern besteht auf ausreichende Abstände zum Strommast und zu den Freileitungen. Aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes gilt es, die vorhandenen Heckengehölze als Biotope zu erhalten. All dies, so die Fachleute aus der Verwaltung, könne durch entsprechende Auflagen berücksichtigt werden.

    Dass sich früher in der Nähe ein Müllablageplatz befand, sei ebenfalls kein Hindernis. Er gehe nicht davon aus, dass man im Untergrund auf eine Mülldeponie stößt, so Mücke.

    Schwerwiegender sind jedoch die Vorbehalte seitens der Regierung von Unterfranken. Dabei geht es um das Thema Wasserschutz. Um die Wasserversorgung auch für den Fall zu sichern, dass die jetzigen Quellen ausfallen, wurden nämlich so genannte Vorbehaltsflächen ausgewiesen. Durch diese nur für den Not- und Bedarfsfall vorgesehenen Flächen wird der Siedlungsbereich von Holzhausen „eingeklammert“, wie es Mücke formulierte. Bürgermeister Erich Stubenrauch hielt das Ausmaß dieser Reserven für „überzogen“. Die Ortskernerweiterung sei höher zu bewerten als die vorsorglich fixierten Wasserschutzbereiche, so der Standpunkt des Stadtrats.

    Eingehend befassten sich die Stadträte mit den Argumenten, die der unmittelbare Anwohner Herbert Dietz und dessen Anwalt eingereicht hatten. So befürchtet Dietz, dass es mit seiner jetzigen stillen und beschaulichen Wohnlage am Ortsrand bald vorbei sein wird. Denn: Alexandra und Klaus Ach beabsichtigen, neben Wohnhaus und Garage mehrere Hundezwinger zu errichten. Sie wollen mit vier Hündinnen Jagdterrier züchten.

    Stadträtin Dagmar Kirchner bezweifelte, dass es wirklich zu erheblicher Lärmbelästigung kommen werde. Außerdem seien Wohn- und Garagengebäude als Puffer zum Zwinger hin vorgesehen, hieß es aus der Verwaltung. Zudem dürfe die bebaute Fläche nicht größer als 30 Prozent der gesamten Grundstücksfläche sein.

    Allerdings seien in einem Mischgebiet – und um ein solches handelt es sich nach Ansicht der Verwaltung – verschiedene Nutzungen möglich. Neben Wohnungen könne es dort auch landwirtschaftliche Gebäude oder kleinere Gewerbebetriebe geben. Und hier dürfe es – im Unterschied zu einem reinen Wohngebiet – eben auch lauter zugehen und auch „mal riechen“, wie es hieß.

    Um die Frage, ob es sich bei der vorgesehenen Hundezucht um eine gewerbliche Tätigkeit handelt, entzündete sich eine längere Diskussion. Da die Rathausspitze das nicht ausschließen wollte, wurde über die entsprechende Passage in der Verwaltungsvorlage abgestimmt. So wurde der Satz, dass man von einer nicht gewerbsmäßigen Hundezucht ausgehe, gestrichen.

    Für die anwaltliche Forderung nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung sah Mücke keine gesetzliche Vorgabe.

    Mit Hilde Treutter hatte eine zweite Privatperson Einwendungen erhoben, weil seitens der Stadt keine definitive bauliche „Endgrenze für alle Zeiten“ garantiert wurde.

    Mit einer Gegenstimme von Eddi Klug übernahm der Stadtrat die Meinung und Wertung der Verwaltung. Die Satzung wird nun aufgrund der vorgelegten Einwendungen überarbeitet und ergänzt. Im Herbst will der Stadtrat endgültig beschließen.

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