In Bundorf geht es Schritt für Schritt weiter in Richtung Nachhaltigkeit. Nachdem dort Ende September der 125 Hektar große Solarpark eröffnet worden ist, startete am Donnerstag der Testbetrieb des neuen Fernwärmenetzes. Die EGIS eG (Energiegenossenschaft Inn-Salzach eG) hatte vor Ort die Verantwortung für den Bürgersolarpark – der rund ein Drittel der Fläche ausmacht – übernommen. Ein Teil des Photovoltaikparks soll nun den grünen Strom für die nachhaltige Wärmeversorgung der Gemeinde liefern.
Warum gibt es eine Testphase?
Mit der Testphase wird das System nun unter realen Bedingungen geprüft, bevor die ersten Bürgerinnen und Bürger in die Versorgung genommen werden, informiert die Energiegenossenschaft in einer aktuellen Pressemitteilung. Während des aktuellen Testbetriebs werde das Fernwärmesystem mit circa 85 Grad warmen Wasser befüllt und die einzelnen Komponenten auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft. So könne der Realbetrieb technisch simuliert werden. Nach kurzem Testlauf soll das Fernwärmenetz dann in den Realbetrieb übergehen, berichtet Pressesprecherin Judith Klier.
Wie ist das Fernwärmesystem aufgebaut?
Der Spatenstich des Fernwärmesystems erfolgte laut EGIS eG im Mai 2023. Zunächst sei das Wärmeverteilnetz innerhalb des Gemeindegebietes errichtet worden. Anfang November wurden die einzelnen technischen Komponenten für das Heizhaus angeliefert und montiert, heißt es weiter. Die Heizzentrale befindet sich am Ortsrand und ist über eine Stromleitung von circa einem Kilometer Länge direkt mit dem Photovoltaikpark verbunden.

Das Fernwärmesystem selbst besteht aus einer Heizzentrale mit Großwärmepumpe, einem Biomassekessel, einem Warmwasserspeicher sowie dem über 1600 Meter langen Leitungsnetz, heißt es in der Mitteilung. Der Solarstrom aus einem Teilstück des Solarparks mit einer installierten Leistung von rund 1,5 Megawatt fließe direkt in die Heizzentrale. Dort nutzen Wärmepumpen den Strom und erhitzen das Wasser für die Wärmeversorgung, informiert EGIS eG. Wesentlicher Partner für die Errichtung des Fernwärmenetzes ist die MaxSolar GmbH aus Traunstein, so die Genossenschaft.
Wer profitiert davon?
Zu den Kundinnen und Kunden gehören laut der Mitteilung aktuell mehr als 20 Privathaushalte und auch die Gemeinde als Eigentümer der öffentlichen Gebäude. Und es scheint laut dem Presseschreiben noch Platz für weitere Haushalte zu geben: "Weitere Fernwärme-Interessenten sind immer willkommen", heißt es darin.