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UNTERSTEINBACH: Nationalpark-Befürworter geben nicht auf

UNTERSTEINBACH

Nationalpark-Befürworter geben nicht auf

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    Adolf Hümmer, Vorsitzender des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald, zeichnete die Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann für ihr Engagement um den Steigerwald als „Wächterin des Klosterwaldes Ebrach“ aus.
    Adolf Hümmer, Vorsitzender des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald, zeichnete die Grünen-Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann für ihr Engagement um den Steigerwald als „Wächterin des Klosterwaldes Ebrach“ aus. Foto: Foto: Uwe Gratzky

    Knapp 40 Interessierte kamen kürzlich in das Gasthaus Michel nach Untersteinbach, um auf Einladung des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald mit der Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann (Grüne), die unter anderem den Landkreis Haßberge in Berlin vertritt, über die Zukunft des Nationalparkprojekts zu diskutieren. Darüber berichtet die Abgeordnete in einer Pressemitteilung.

    Vereinsvorsitzender Adolf Hümmer überraschte die Abgeordnete zu Beginn der Veranstaltung mit einer Urkunde: Für ihre stete Unterstützung des Nationalparkgedankens wurde Rottmann als „Wächterin des Klosterwaldes Ebrach“ ausgezeichnet. Sie selbst konnte das Kompliment nur zurückgeben. Allein der Beharrlichkeit der Aktiven vor Ort sei es zu verdanken, dass die Debatte um den Steigerwald weitergehe. „Kein bayerischer Ministerpräsident, der einen Fuß nach Unterfranken setzt, wird an dem Thema Nationalpark im Steigerwald vorbeikommen, und das ist Ihnen zu verdanken“, sagte Rottmann zur Versammlung.

    Enttäuschung über Regierung

    Die Enttäuschung über die Politik in München, aber auch über die bayerische Forstverwaltung, sei laut Rottmanns Pressemitteilung in der Diskussion deutlich zu spüren gewesen. Das laut Rottmann „vorläufige“ Aus für einen dritten Nationalpark in Bayern, das der Ministerpräsident Markus Söder in seiner Regierungserklärung im April verkündet hatte, sei ein Rückschlag für die Befürworter im Steigerwald. Die geplanten Zentren für Umweltbildung und Naturerlebnis in der Region seien ein reines Placebo. Statt in virtuellen Erlebniswelten Natur vorzuführen, solle diese lieber durch ein entsprechendes Konzept tatsächlich geschützt werden.

    Rottmann zog mehrfach Parallelen zu den beiden anderen potenziellen Nationalparks in Unterfranken, in der Rhön und im Spessart, die ihr beide ebenfalls sehr vertraut sind. „Einiges spricht auch für den Spessart als Nationalpark und manches auch für die Rhön. Für den Steigerwald spricht dagegen fast alles, was eine künftige bayerische Landesregierung auch spätestens nach einer Machbarkeitsstudie einsehen wird“, sagte die Bundestagsabgeordnete. „Wir bauen hier ein Naturvermögen auf, das auch späteren Generationen noch zur Verfügung stehen wird. Das gilt insbesondere für die einzigartigen Buchenwälder im Steigerwald. Das Projekt wird schlussendlich die ganze Region stärken, nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch.“

    Einwände ernst nehmen

    Nicht zu kurz kam auch die Diskussion über den Umgang mit der Skepsis gegenüber einem Nationalpark im Steigerwald. Es gelte, Einwände aus der Bevölkerung ernst zu nehmen, da die Holzwirtschaft gerade im ländlichen Raum durchaus identitätsstiftend sei. Rottmann bezeichnet allerdings in ihrer Pressemitteilung viele der Befürchtungen als unbegründet. Die Versammlung sei sich einig gewesen, dass man weiter auf die Menschen vor Ort zugehen möchte, die nicht vom Nationalpark überzeugt sind.

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