Oberaurach (swe) Zur Jubilarehrung hatte die IG-Metall-Verwaltungsstelle Bamberg ins Oberaurach-Zentrum nach Trossenfurt geladen. 1. Bevollmächtigter Hans Klinker freute sich über ein volles Haus, immerhin gab es heuer 439 Frauen und Männer, die der IG Metall seit mindestens 25 Jahren angehören. Bei aller Schärfe und Kritik zur aktuellen Politik sprach äußerst amüsant Manfred Schallmeyer aus langjähriger Erfahrung im DGB-Vorstand.
Bevollmächtigter Klinger stellte fest, dass sich die rot-grüne Bundesregierung seit der Wahl im letzten Jahr ein gigantisches soziales Kahlschlagprogramm vorgenommen habe namens Agenda 2010. Dabei bleibe die soziale Gerechtigkeit auf der Strecke. Klinger bezeichnete es als fatal, dass "dieser neoliberale Amoklauf von Sozialdemokraten begangen wird". Die SPD vertrete jetzt die Politik, für die Edmund Stoiber keine Mehrheit bekommen habe. Er zeigte sich überzeugt, dass so die politischen Ziele wie Bekämpfung der Arbeitslosigkeit oder mehr soziale Gerechtigkeit nicht erreicht würden. Die Gewerkschaften könnten dabei nicht tatenlos zusehen, sondern müssten die Tarifverträge und sozialen Leistungen gegen die Angriffe verteidigen.
Manfred Schallmeyer betonte, die Gewerkschaften seien in ihrer langen Geschichte ihren Idealen von Solidarität, von sozialer Gerechtigkeit und von lebendiger Demokratie nie untreu geworden. Sie hätten großen Anteil am heutigen Wohlstand. Angesichts der aktuellen Reformdebatten forderte Schallmeyer, dass Politik und wirtschaftliches Handeln dem Wohlstand aller Menschen dienen müssten. Gerade der Sozialstaat garantiere Frieden in der Gesellschaft.
Die IG Metall habe Vorschläge gemacht für Reformen ohne sozialen Kahlschlag, ob im Arbeitsrecht, in Sachen Rente oder Gesundheitsreform. Gerade in diesen Zeiten seien Gewerkschaften nicht überholt, sondern so wichtig wie eh und je, allerdings "dürfen wir nicht immer nur gackern, wir müssen auch ab und zu mal ein Ei legen", so Schallmeyer selbstironisch.
Für einen schönen, gemeinsamen Nachmittag sorgten die DGB-Songgruppe Schweinfurt mit ihren kritischen, aber humorvollen Texten, die Musikgruppe "Florinos" und der Zauberer "Cartini".
Die IG-Metall ehrte Jubilare aus dem Landkreis Haßberge:
50 Jahre: August Dorsch (Ebern), Reinhold Scheuerecker (Unterpreppach), Meinhard Schneider (Maroldsweisach), Leo Holzmann (Kirchlauter).
40 Jahre: Erich Rink, Thomas Gottfried, Helmut Bauer, Hilmar Reichhardt, Klaus Hoffmann, Seigfried Hexelschneider, Werner Elflein, Robert Hämmerlein und Josef Mantel (alle Ebern), Waldemar Wacker und Werner Rögner aus Maroldsweisach, Oswald Stretz aus Kirchlauter, Adam Büchs aus Pfarrweisach, Günther Bürdek aus Rentweinsdorf, Günter Schmied aus Stettfeld, Erna Werner, Helmut Meißner und Ottmar Müller aus Untermerzbach und Georg Agrikola aus Eltmann.
25 Jahre: Adelgunde Scheller, Bernhard Dietz, Dieter Bayersdorfer, Gerhard Stöhr, Gitta Schmeiduch, Helmut Lerche, Marietta Welsch, Mato Babic, Werner Freibott, Werner Malter, Werner Matuschek (alle Ebern), Norbert Arndt und Inge Bondarenko (Eyrichshof), Christel Mondrawski, Erika Rössner, Helmut Rössner, Johanna Velden (alle Maroldsweisach), Peter Reuß aus Pfaffendorf, Margit Rößler aus Breitbrunn, Otmar Dirauf aus Kirchlauter, Günther Heusinger, Martin Braterschofsky und Mathias Schwarz aus Pfarrweisach, Roland Schneider und Stephen Elflein aus Rentweinsdorf, Heinz Klebrig aus Goßmannsdorf, Rüdiger Keß aus Hofheim, Christine Krumholz aus Zeil, Claudia Schick, Gabriele Döll und Gerhard Betz aus Eltmann, Helmut Weiß aus Königsberg, Reinhard Mauer und Wilhelm Hanf aus Bundorf, Michael Reuter und Willi Burkard aus Burgpreppach, Helmut Schmitt und Siegbert Stretz aus Ebelsbach, Margit Kübrich aus Dankenfeld, Georgia Griebel, Hannelore Schöpplein, German Kager und Helene Klug aus Kirchaich.