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Neue Flugschule vorerst gestoppt

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Neue Flugschule vorerst gestoppt

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    Gratuliere, Prüfung bestanden! Der Flugprüfer Uli Pade beglückwünscht den Bundeswehr-Hubschrauber-Piloten Heiner Wehberg noch in der
Kunstflugmaschine des Typs "Extra" sitzend zur bestandenen Kunstflugprüfung. Rechts im Bild ist Flight Team Firmenchef Joachim Engl.
    Gratuliere, Prüfung bestanden! Der Flugprüfer Uli Pade beglückwünscht den Bundeswehr-Hubschrauber-Piloten Heiner Wehberg noch in der Kunstflugmaschine des Typs "Extra" sitzend zur bestandenen Kunstflugprüfung. Rechts im Bild ist Flight Team Firmenchef Joachim Engl. Foto: FOTO RUDI BRANTNER

    Der Motorflugclub sieht die eigene Zukunft bedroht. In der neuen Flugschule sieht er eine unzulässige Konkurrenz zu seiner eigenen. Und in der Satzung des Gesellschaftervertrages von 1991 heißt es, dass sich die GmbH verpflichtet, weitere Motorflugschulen und Schulbetriebe nur mit Zustimmung des MFC zuzulassen. Diese Zustimmung hat der MFC verweigert und nun vor dem Landgericht Recht bekommen.

    Landrat Rudolf Handwerker ist demgegenüber der Meinung, dass der MFC als Mitgesellschafter eine Treuepflicht besitzt, die ihn zur finanziellen Wirtschaftlichkeit des Flughafens verpflichtet. Diese Pflicht sei höher zu bewerten als das Eigeninteresse des MFC. Beide Seiten scheinen entschlossen zu sein, den Konflikt vor Gericht austragen zu wollen. Dessen ungeachtet hat die Flugschule "Flight Team" sich am Samstag abend wie geplant der Öffentlichkeit vorgestellt.

    Dabei machte Joachim Engl deutlich, dass er den ganzen Wirbel der MFC-ler nicht verstehe. An seinem früheren Standort, dem in Baden-Württemberg gelegenen Mosbach, war es der Flugschule zu eng geworden, ein neues Zuhause wurde gesucht und dank der Unterstützung der Flugleitung in Haßfurt gefunden. Eva Maria Schwach - sie sitzt im Tower und ist zusammen mit Werner Tak in der Geschäftsführung der Flughafen GmbH - hatte über den Treibstofflieferanten von der Flugplatzsuche des Unternehmens "Flight Team" gehört. Im Mai 2003 gab es erste Gespräche und im Juli 2004 eine Einigung.

    Die drei Träger der Verkehrslandeplatz GmbH, die Städte Haßfurt und Schweinfurt sowie der Landkreis Haßberge, hoffen, dass der jährlich mit rund 40 000 Euro Zuschuss geförderte Flughafen daher bald auf eigenen Beinen stehen kann oder gar Gewinn abwerfen wird. Engl selbst schätzt seine Chancen als gut ein. Seine Flugschule sei mit dem gebotenen Sicherheitstraining in ganz Europa einmalig. Nur in Amerika gibt es ähnliche Unternehmenskonzepte, so Engl stolz.

    Mit einer speziellen Kunstflugmaschine, einer "Extra" mit 200 Pferdestärken lässt sich das ganze Spektrum von gefährlichen Flugsituationen simulieren. Das Hightech Fluggerät kann einiges aushalten. Bis zur zehnfachen Erdbeschleunigung ist ihre Belastbarkeit gewährleistet, der Hersteller garantiert sogar das 18-fache. Dies bedeutet, dass die Maschine in extremen Flugsituationen nicht auseinander brechen kann, allerdings bedeutet dies für den Piloten auch einen harten Belastungstest. Bei der zehnfachen Erdbeschleunigung wirken 800 Kilo Belastung auf den Organismus ein.

    "Wir haben Schüler und Prüflinge aus ganz Europa, aus Italien bis Dänemark", so Engl. Die Ausbildung übernehmen in den verschieden Kategorien - von Ultraleicht-Flugzeug bis zur zweimotorigen Maschine - erfahrene Berufspiloten von der Luftwaffe oder der Firmenchef selber. Darunter sind der ehemalige Tornado Pilot Harald Simon und der Phantom Kampfjet Flieger und Ausbilder Bernhard Münzer. Die Prüfungen nimmt Lufthansakapitän Uli Pade ab, der ansonsten eine Boeing 737 durch die Welt fliegt. Er reist dazu extra nach Haßfurt, um die Prüflinge auf Herz und Nieren zu testen.

    Vergangenen Samstag wurde die neue Firma offiziell vorgestellt. Dazu hatte Engl und sein Team zahlreiche Gäste aus Nah und Fern geladen. "So viele Baden-Württemberger waren bestimmt nicht oft in Haßfurt", so ein gut gelaunter Gastgeber.

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