Der Kreisverband der Ökologisch Demokratischen Partei (ÖDP) traf sich in Ziegelanger zu seiner Hauptversammlung. Neben Neuwahlen standen Landkreisthemen und die aktuelle Flüchtlingssituation auf der Tagesordnung. So steht es in einer Pressemitteilung der Partei. Dem Schreiben sind auch die folgenden Informationen entnommen.
In seinem Jahresbericht informierte Vorsitzender Stefan Zettelmeier von der Arbeit der Fraktion im Kreistag. Besonders die Klimaschutzpolitik habe ihm und seinen Mitstreitern seit jeher am Herzen gelegen. Anträge und Vorschläge wurden schon eingebracht, als das Thema noch längst nicht bei allen auf der Agenda stand. Umso mehr freue er sich, dass jetzt Vieles in Sachen Energiewende und Klimaschutz auf den Weg gebracht werde.
Antrag für Entlohnung nach Tarif
Weiter informierte Zettelmeier darüber, dass man mit Grünen und Linken einen Antrag gestellt habe, der sicherstellen soll, dass alle Beschäftigten in Landkreisunternehmen nach Tarif bezahlt werden. Ebenso solle die Tarifbindung für Unternehmen gelten, an die der Landkreis Aufträge vergibt. „Hier geht es schlicht um die gerechte Entlohnung und Anerkennung für geleistete Arbeit. Außerdem sind die Niedriglöhner von heute die Sozialhilfeempfänger der Zukunft, weil sie keine Alterssicherung aufbauen können“, warnte Zettelmeier.

Bei der anschließenden Neuwahl wurde Stefan Zettelmeier als Vorsitzender im Amt bestätigt, genauso wie Thomas Ort als Stellvertreter und Dieter Sauer als Schatzmeister. Dieser referierte im zweiten Teil des Abends über die aktuelle Flüchtlingssituation im Landkreis.
Abstimmung mit Ehrenamtlichen ist wichtig
Als Sozialamtsleiter weiß Sauer über die Belastungen, die mit dem Zuzug von 15 bis 20 Personen verbunden sind, die wöchentlich im Schnitt in die Haßberge kommen. Allerdings: „Wir setzen auf dezentrale Unterbringung. Das hat sich bewährt.“ So achte man beispielsweise auch darauf, verschiedene Nationalitäten nach Möglichkeit nicht gemeinsam unterzubringen. Außerdem sollen sich die Geflüchteten in der Regel selbst verpflegen. Das hat den Vorteil, dass ihnen nichts „vorgesetzt“ wird, was sie nicht mögen oder einfach nicht kennen.
Landkreis und VHS organisieren Sprachkurse, damit die Menschen möglichst früh mit den neuen Gegebenheiten vertraut werden. „Eine große Hilfe sind die muttersprachlichen Alltagsbetreuerinnen und -betreuer. Sie sind nahe am Alltag der Geflüchteten und können bei Schwierigkeiten gleich den Druck aus dem Kessel nehmen“, so Sauer weiter. „Und natürlich braucht es auch die Abstimmung mit den Ehrenamtlichen.“
Die Ehrung verschiedener Mitglieder für zehn- und 25-jährige Zugehörigkeit zum ÖDP-Kreisverband rundete den Abend ab.