24 Jahre lang führte Oskar Ebert (Freie Wähler) als Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde Rauhenebrach, formte mit seinen Gemeinderäten eine moderne Gemeinde mit lebendigen Gemeinschaftshäusern, attraktiven Ortskernen – und einer schuldenfreien Gemeindekasse. Für seine „außerordentlichen Verdienste um unsere Gemeinde“ verlieh ihm der Gemeinderat mit einstimmigem Beschluss den Ehrentitel „Altbürgermeister“. Offiziell wurde dieser Beschluss im Rahmen der Abschluss-Sitzung des Gemeinderates, als Bürgermeister Matthias Bäuerlein (Freie Wähler) seinem Vorgänger die Ehren-Urkunde überreichte.
Bäuerlein dankte Ebert für den enormen Einsatz, den er als Bürgermeister gezeigt hatte, und für „das bestellte Feld“, das er am 1. Mai dem neuen Bürgermeister und dem neuen Gemeinderat hinterließ. Gerade die finanzielle Basis gebe dem Gemeinderat den Spielraum, auch die anstehenden Herausforderungen wie die derzeit laufende Schulsanierung bewältigen zu können.
Oskar Ebert dankte für diese hohe Auszeichnung. „Ich war gerne Bürgermeister. Es hat mir Spaß gemacht – nicht jeden Tag – aber insgesamt schon“, erklärte er rückblickend und „ich habe den Übergang besser verkraftet als erwartet“, gestand er ein. Obwohl ihm seine Frau unterstelle, er habe den Ruhestand noch nicht verarbeitet, er würde das verdrängen, meinte er augenzwinkernd. Allerdings hat Oskar Ebert auch nach wie vor viel zu tun. Er ist weiterhin Kreisrat, außerdem seit Mai stellvertretender Landrat – und vor allem bekam er im Sommer zwei Enkelkinder, denen er sich mit großer Hingabe widmet.
Auch drei Gemeinderatsmitglieder erfuhren eine besondere Würdigung in Form der kommunalen Verdiensturkunde des Freistaates Bayern. 18 Jahre lang gehörte Astrid Müller zum Gemeinderatsgremium, bei der zurückliegenden Kommunalwahl trat sie nicht mehr für ihren Heimatort Wustviel an. Neben ihrem Engagement im Gemeinderat organisierte sie viele Jahre lang das Ferienprogramm und steckte auch viel Freizeit in die Durchführung. Ebenfalls 1996 zog Hermann Hotz in den Gemeinderat ein, der dem Gremium nach wie vor angehört und im Zuge des Generationenwechsels in diesem Jahr zum „Alterspräsidenten“ aufstieg. Als Landwirt sei Hotz besonders in Fragen der Landwirtschaft und der Wasserrahmen-Richtlinie ein wertvoller Ratgeber, so Bürgermeister Bäuerlein. Ebenfalls Fachmann in Landwirtschaft, Wasser und Bau ist Alfred Bauer, der bereits seit 1990 Gemeinderat in Rauhenebrach ist. Sechs Jahre lang fungierte er als dritter, seit Mai ist er zweiter Bürgermeister. Neben der Urkunde von Innenminister Joachim Herrmann dankte Matthias Bäuerlein auch persönlich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit, die sich in den vergangenen Monaten entwickelte.
In seinem Jahresrückblick erinnerte der Bürgermeister in Bildern an verschiedene Festlichkeiten wie den Dorferneuerungs-Abschluss in Koppenwind oder das Sängerfest in Fürnbach, an die zahlreichen Sanierungsmaßnahmen in den Gemeindeteilen und den Baubeginn für das Gemeinschaftshaus in Spielhof. Für dieses Bauprojekt wurde eingangs der Sitzung noch die Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft abgeschlossen. 80 Prozent der Baukosten von 130 350 Euro trägt nämlich das Amt für Ländliche Entwicklung, die Gemeinde steuert knapp 40 000 Euro bei, damit auch der kleine Gemeindeteil Spielhof mit seinen etwa 60 Einwohnern einen Versammlungsraum bekommt.
Zahlreiche Spielplätze konnten in diesem Jahr erneuert werden, „aber das war nur durch die maßgebliche Mitarbeit der Bevölkerung bei der Aufstellung der Spielgeräte möglich“, betonte Bäuerlein und dankte den Gemeinderäten und Ortssprechern, die die Eigenleistung vor Ort organisierten. Ein paar Verzögerungen gab es bei der Sanierung des Schulhauses in Untersteinbach, aber „so langsam ist es am Werden“, belegte er mit aktuellen Bildern. Damit sich auch die neuen Gemeinderatsmitglieder mit ihrer Gemeinde vertraut machen konnten, fand eine Bereisung aller Gemeindeteile statt und um sich gegenseitig etwas besser kennen zu lernen, gab es eine Herbstwanderung nach Handthal. Mit Peggy Leiste ist auch in der Verwaltung ein neues Gesicht eingezogen.
Mit einem Blick auf die Welt forderte Bäuerlein dazu auf, sich in der Vorweihnachtszeit auch auf Wertigkeiten zu besinnen. „Wenn wir hier bei uns jammern, dann doch auf sehr hohem Niveau. Es gibt Optimierungsmöglichkeiten, aber wir können in Rauhenebrach doch sehr sicher und zufrieden leben“, stellte er fest. Er dankte allen, die zu einer gelingenden Gemeinde beitrugen, von Gemeinderat, Verwaltung und Bauhof über die Verantwortlichen in Kindergarten und Schule, den Vereinen und Feuerwehren, beim Förster und Pfarrer Kurt Wolf.
Auch zweiter Bürgermeister Alfred Bauer schaute zurück „auf ein bewegtes Jahr“, das einen Umbruch im Gemeinderat gebracht habe mit zehn neuen Gemeinderatsmitgliedern und einem neuen Bürgermeister. Der habe sein neues Amt mit sportlichem Engagement angetreten, die Verwaltung motiviert und im Gemeinderat eine kooperative Zusammenarbeit gepflegt. Dafür dankte Bauer im Namen des gesamten Gremiums und der Verwaltung.