Rund ein Jahrhundert dürfte sie wohl schon auf dem Buckel haben – und sie ist gut für ein weiteres Jahrhundert: Die markante Platane am Goßmannsdorfer Tor in Hofheim. Jetzt kommt sie unters Messer – allerdings wird nicht – wie es vor einigen Tagen in der Stadt die Runde machte – knapp über dem Boden das Messer angesetzt, sondern eine „leichte Kronenpflege“ wird durchgeführt, berichteten bei einem Ortstermin mit Bürgermeister Wolfgang Borst, Edgar Brohm von der Baumschule in Goßmannsdorf und Forstwirt Daniel Bergmann (Eichelsdorf), die dann in luftiger Höhe in den nächsten Tagen den Kronenschnitt durchführen werden. Dass an der Platane überhaupt geschnitten wird, das hat sie einer Baum-Nachbarin zu verdanken: Dem Kastanienbaum vor dem „Deutschen Haus“. Auch dieser Baum hat etliche Jahrzehnte auf dem Buckel und er hat Schadstellen. Vermutlich auch, „weil ein früherer Schnitt nicht sehr zielführend war“, so Borst. Denn: Es gibt Hohlstellen am Baum, berichtet Brohm. Und die schwächen den Baum. Würde man jetzt nicht eingreifen, dann würde sich die Krone zu stark ausbilden und könnte vom eigentlichen Gerüst des Baumes nicht mehr getragen werden. Darum sei auch aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht ein Rückschnitt nötig, so Brohm und Borst.Sogenannte Ständeräste, die sich senkrecht nach oben ausgebildet haben müssen herausgenommen werden, berichtet Brohm zu den geplanten Arbeiten. Allerdings will man vermeiden, Starkholz abzuschneiden, damit nicht Angriffsfläche für Pilze entstehe. Brohm: Man werde sehr behutsam vorgehen, „wir versuchen lediglich, zwei bis drei Meter herunterzukommen“.Auch bei der Platane sei nur ein leichter Kronenschnitt vorgesehen, damit keine „Faulungen“ am Baum entstehen, so Brohm weiter. Behutsam soll der Schnitt an den beiden Stadtbild prägenden Bäumen geschehen, so Brohm. In zwei Jahren soll dann die Platane nachgepflegt werden. Eile ist für Brohm und Bergmann auf jeden Fall geboten, denn angesichts des nicht stattfindenden Winters regt sich bereits wieder langsam Leben in den Bäumen, berichtet Daniel Bergmann.
HOFHEIM