"Am Samstag wollen die ersten schon ihre Möbel bringen", sagt Silvia-Solveig Herlan, Regionalleiterin der BayernStift. Tatsächlich geht der Betrieb im neuen Seniorenwohnzentrum allerdings erst am Montag los. Die Übergabe der Einrichtung vom Bauträger BayernCare an BayernStift am Samstag sei ohnehin ein rein juristischer Akt, erklärt sie. Anderthalb Jahre dauerte der Bau des gut zehn Millionen Euro teuren Seniorenheims, so Herlan. Um die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter will BayernStift dort beschäftigen.
In dem dreiflügeligen Gebäudeensemble bietet die BayernStift sowohl Pflegeplätze als auch Seniorenwohnungen an. Wer sich fit genug fühlt und gerne möglichst selbstständig leben möchte, für den wäre eine der 22 Seniorenwohnungen das richtige. Allerdings sind 20 der Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen bereits verkauft; die zwei restlichen sind schon reserviert. Die 30 bis 90 Quadratmeter großen Wohnungen möbelieren die Mieter komplett selbst.
Sollte ein Mieter mal Hilfe brauchen, steht ihm natürlich auch der Pflegeservice des Heims zur Verfügung, so Herlan. "Wenn ein Mieter krank wird, dann bringen wir selbstverständlich auch das Essen ans Bett", gibt sie ein Beispiel. Außerdem biete die Einrichtung einen Hausmeister-Service an, der zur Hand ist, wenn ein Schrank verrückt oder eine Glühbirne gewechselt werden soll. Zur Servicepalette zählen unter anderem auch ein Wäsche- und Reinigungsdienst oder etwa die Möglichkeit, an Ausflügen teilzunehmen.
In den 64 Pflegeappartements - bis auf fünf sind sie alle Einzel-Zimmer - können rund 70 Bewohner aller Pflegestufen betreut werden. Die hellen Appartements sind mit hochwertigen und komfortablen Möbeln eingerichtet, ein High-Tech-Krankenbett, das aber ausschaut wie ein ganz gewöhnliches, gehört ebenfalls zur Ausstattung. Wer mag, darf seinen Lieblingssessel oder andere kleinere Möbel, Bilder und was das Zimmer sonst noch wohnlich macht, von zu Hause mitbringen. Das gilt übrigens auch für Haustiere. Wer sich nicht von Kitty oder Hansi trennen möchte, kann das vorher mit der Heimleitung besprechen.
Eine Idee des Seniorenzentrums ist es, dass rüstige und pflegebedürftige Bewohner unter einem Dach leben. Dieses integrative, soziale Konzept spiegelt sich auch in der Aufteilung des Seniorenwohnheims wieder: Die Gemeinschaftseinrichtungen wie etwa den begrünten sonnigen Innenhof nebst Kräutergarten, die Cafeteria mit historischem Stammtisch oder den Therapieraum können alle Bewohner nutzen. Dort können sie sich treffen, miteinander ins Gespräch kommen und Freundschaften schließen. Das Krankenhausambiente, das vielen Altenheimen anheftet, will man hier vermeiden. Signalleuchten über den Türen, schon vorportioniertes Essen oder Ähnliches werde es hier nicht geben, sagt Herlan.

Der Caritas-Sozialstation wolle und könne das BayernStift-Wohnzentrum gar keine Konkurrenz sein, betont Herlan. "Wir bieten selbst ja gar keine ambulante Versorgung an." Würde BayernStift das tun, müsste sie diese Versorgung in Haßfurt und Umgebung anbieten. Derzeit baue BayernStift an sechs weiteren Seniorenwohnzentren, so etwa in Würzburg, in Feuchtheim, Aschaffenburg und Fürth.