Das Motto ihrer Abschlussfeier „Man muss lernen, was zu lernen ist, und dann seine eigenen Wege gehen“ haben die diesjährigen Abiturienten des Gymnasiums Bad Königshofen in die Tat umgesetzt. Von 57 Prüfungsteilnehmern haben alle bestanden, 28 davon mit einer Eins vor dem Komma. Mit einem Noten-Gesamtdurchschnitt von 2,06 ist dies der beste Abiturjahrgang in der Geschichte der Schule. Am Freitag erhielten die Absolventen nach einem eindrucksvollen Gottesdienst ihre Zeugnisse. Den Festakt in der Aula begleiteten musikalisch das Schulorchester, die Big Band, Nico Hofer (Klavier, Gitarre, Gesang), Marius Fischer (Klavier), Luisa Hüllmandel (Querflöte) und Magdalena Lutz (Gesang).
Stellvertretender Landrat Josef Demar überbrachte die Glückwünsche des Landkreises. Unter Hinweis auf die Fußball-WM lobte er die Absolventen, die den „schulischen Finalsieg“ schon erreicht haben. „Sie haben zwölf Jahre in Bildung investiert, eine Investition, die immer noch die besten Zinsen erbringt.“ Er würde sich besonders freuen, wenn – nach Ausbildung und Studium – möglichst viele Absolventen zurückkehren und ihre berufliche Zukunft im Landkreis finden, sagte Demar.
Die Grüße der Stadt überbrachte stellvertretender Bürgermeister Philipp Sebald, der daran erinnerte, dass auf dem langen Weg durch die Schulzeit Lehrer und Eltern „Rückenwind“ gaben. Der zukünftige Kurs führe in eine sich ständig verändernde Welt, ein wichtiges Rüstzeug dafür sei die Lern- und Leistungsfähigkeit, die die Abiturienten schon bewiesen hätten. „Bildung ist und bleibt ein hoher Wert“, sagte Sebald und erinnerte an den Ausspruch von Mark Twain: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.“
Oberstufenkoordinator Rainer Seelmann blickte auf zwei gemeinsame Jahre zurück, er hatte sich auch bei Kollegen umgehört. So wurden diese Absolventen als leistungsorientiert, freundlich, verantwortungsbewusst, kameradschaftlich und reif beschrieben. Sie hätten die Prüfungen besser gemeistert als gedacht, so Seelmann, der auch den originellen Abi-Gag lobte. Mit viel Applaus bedankten sich die Absolventen bei ihrem Wegbegleiter.
Vom Elternbeirat gratulierte Ingeborg Gräf. Dass es alle Abiturienten so hervorragend geschafft haben, spreche auch für die Qualität des Hauses, sagte sie und gab allen die besten Wünsche mit auf den weiteren Lebensweg: „Freut euch drauf, die Welt liegt euch zu Füßen.“
„Man vergisst die Schule nie“, sagte Achim Trost, Kassier des Fördervereins, der selbst vor 32 Jahren im Gymnasium verabschiedet wurde. In seiner Gratulation warb er für den Beitritt zum Förderverein und appellierte an die Eltern, im Verein zu bleiben. Vieles könne so finanziert werden, was der Sachaufwandsträger nicht abdeckt.
Die Ansprache der Abiturienten hatten Simon Antlitz und Lukas Böhm übernommen. Sie blickten auf ihren Anfang im Gymnasium zurück, wo ihr Stolz, jetzt „endlich zu den Großen“ zu gehören, bis zur ersten Pause anhielt. Da registrierten sie, dass sie dort die Kleinsten waren, was ihnen am Studienort wohl genauso passieren werde. An „pubertäre Durchhänger“, das Oberstufenleben und Studienfahrten erinnerten die Sprecher. Lebenspraktisch gesehen, stehe man jedoch am Anfang, denn über Spiegelei auf Toast gehen die Kochkünste nicht hinaus und eine Steuererklärung könne keiner ausfüllen. Sie hätten aber gelernt, wie man lernt und wie man strategisch und kritisch denkt. Ihr Dank galt allen, die sie auf dem Weg begleitet haben, von den Sekretärinnen über den Hausmeister bis zu Lehrern und Eltern.
Bevor die Zeugnisse verteilt und die Ehrungen durchgeführt wurden, lobte Schulleiter Klose die „sehr, sehr guten“ Leistungen des Jahrgangs. Er teilte mit, dass die beiden Absolventen mit der Traumnote eins, Sophie Bördlein und Simon Antlitz, auch die Hochbegabtenprüfung in Würzburg bestanden haben. Klose ging außerdem besonders auf die Diskussion G8 oder G9 ein. Die diesjährigen Absolventen hätten das G8 in einer entschlackten Form durchlaufen, würde man zum G9 zurückkehren, müsste das Streichen von Lerninhalten wieder rückgängig gemacht werden. Das G8 werde in den Medien negativ dargestellt. „Demgegenüber erleben wir als Praktiker seit langem im G 8 – reell, realistisch und von den Betroffenen gefühlt – Plusgrade“, so Klose. Er wünschte allen, dass sie ihre vielfältigen Chancen nutzen und sich ihre jugendliche Neugier und die Begeisterungsfähigkeit bewahren und dass sie beruflich und persönlich ihr Glück finden.
Nach den Ehrungen wurde der Abend festlich und natürlich auch mit einem ordentlichen Schuss Feierlaune beim Abi-Ball fortgesetzt.