90 Millionen Euro will der Freistaat Bayern für den Bau neuer Radwege ausgeben. Dafür wurde in diesem Jahr ein Förderprogramm aufgelegt. Nur die Schnellsten werden von der hohen Förderquote bis 85 Prozent profitieren. Und dazu will auch die Gemeinde Aidhausen gehören, die bereits seit längerer Zeit einen Radweg zwischen den Ortsteilen Aidhausen und Happertshausen plant. Vier Varianten standen zur Wahl. Am Donnerstag einigte sich der Gemeinderat mit vier Gegenstimmen für Variante A.
Dabei verläuft der Radweg mit einer Länge von 2444 Metern nach dem Ortsausgang von Aidhausen zunächst rechts entlang der Straße. Etwa auf der Hälfte der Strecke biegt er nach rechts ab und endet am südlichen Ortsausgang von Happertshausen. Um den Radweg bauen zu können, muss die Gemeinde noch Grundstücke von zwei Anliegern kaufen. Es handelt sich um die günstigste Variante, weil die Route größtenteils als Radweg mit nur 2,5 Metern Breite gebaut werden könnte.
Bereits 45 000 Euro Planungskosten ausgegeben
Sollte dies nicht möglich sein oder sollte der Bau aus anderen Gründen scheitern, soll die Variante C gebaut werden. Sie verläuft hinter dem Sportplatz in Aidhausen in nordöstlicher Richtung am Bachlauf des Höllschwärzgrabens entlang und endet ebenfalls südlich von Happertshausen. Diese war bislang der eigentliche Favorit im Gemeinderat. Zum einen deshalb, weil sie mit 1744 Metern die kürzeste ist und zum anderen landschaftlich am reizvollsten ist. Außerdem wurden dafür bereits Planungskosten in Höhe von 45 000 Euro ausgegeben.
Doch es gibt einen Haken. Alle Grundstücksbesitzer sind bereit, ihr Grundstück an die Gemeinde zu verkaufen – bis auf einen. Der Radweg müsste aufwendig um dieses Grundstück herum gebaut werden, was aufgrund von Einschränkungen durch die Naturschutzbehörde schwierig ist. Die Variante B, die ebenfalls zunächst neben der Straße verläuft, aber früher nach rechts abbiegt, bezeichnete Bürgermeister Dieter Möhring als schwierig, da sie für die Gemeinde mit hohen Investitionskosten verbunden ist.
Der Weg müsste nämlich als Wirtschaftsweg auf einer Breite von vier Metern ausgebaut werden, was wesentlich teurer ist. Ein Radweg ist dagegen nur 2,5 Meter breit und muss weit weniger belastbar sein. Er ist daher auch billiger. Auch Variante D sei nur schwer umsetzbar, weil sie mit 2326 Metern die zweitlängste Trasse ist. Zudem müsste sie als landwirtschaftlicher Kernweg mit einer Gesamtbreite von fünf Metern ausgebaut werden. Die Schotterstraße zum Sportplatz in Aidhausen soll ebenfalls saniert werden, unabhängig vom Bau eines Radwegs.
Stärkeres Fundament für Kirchenmauer
Möhring gab auch Beschlüsse aus nichtöffentlichen Sitzungen bekannt: Bei der Sanierung des Kirchenumfelds in Happertshausen entstanden Mehrkosten von 35 000 Euro für die Verstärkung des Fundaments für die neue Kirchenmauer, sowie für den Schutz eines Baumes. Die Abwasserleitungen im Keller und Erdgeschoss erwiesen sich als marode. Sie mussten für 42 000 Euro ausgetauscht werden.
Im Neubaugebiet „am Schaffersberg“ in Aidhausen wurde der letzte Bauplatz verkauft. In Kerbfeld bekam ein leerstehendes Gebäude in der Humprechtshäuser Straße einen neuen Besitzer. Die Brennholzpreise für Selbstwerber wurden wegen der schwierigen Vermarktung um zwei Euro gesenkt.