Die Stellungnahmen zur Änderung des Bebauungsplanes "Am Flürlein II" nahm den breitesten Raum in der März-Gemeinderatssitzung in Rauhenebrach ein. Der Bebauungsplan ist schon älter, am Rande wurden bereits vier Häuser errichtet, wenn jetzt die weiteren elf Plätze bebaut werden sollen, sollte auch der Bebauungsplan modernisiert werden.
Neun Einwände von Bürgerinnen und Bürgern waren eingegangen. Allen ging es um die Belastung des bestehenden Kanals, die Hochwassersituation, die Verkehrsführung sowie die Widmung der beiden vorgesehenen beziehungsweise geplanten Durchgangsstichen.
Auf zehnjähriges Hochwasser ausgelegt
Alle Anliegen wurden detailliert behandelt. Zur Frage der Entwässerung führten die Fachingenieure aus, dass der Schmutzwasserkanal durch das neue Baugebiet nur mit zwei Prozent seiner Kapazität belastet werde, weil ein Trennsystem eingebaut werde. Das Oberflächenwasser werde auch nicht direkt, sondern über ein Regenüberlaufbecken, also gepuffert, in den Weilersbach eingeleitet.
Dieses Regenüberlaufbecken wurde auch im Hinblick auf vermutlich in Zukunft vermehrte Starkregenereignisse nicht nur wie vorgeschrieben auf ein fünfjähriges, sondern auf ein zehnjähriges Hochwasser ausgelegt. Außerdem ergänzte Bürgermeister Matthias Bäuerlein, dass am Weilersbach unabhängig vom Neubaugebiet weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes vorgesehen seien.
Unnötige Verkehrsbehinderung
Als Straßenerschließung ist im Sinne einer Verkehrsberuhigung eine große S-Kurve vorgesehen, was einige Obersteinbacher als unnötige Verkehrsbehinderung empfinden, vor allem, wenn der Hausbau läuft. Den Radien von Lieferverkehr sei natürlich Rechnung getragen worden, versicherten die Planer. Die bisherige provisorische Zufahrt zum Neubaugebiet am nördlichen Rand der Siedlung soll ebenso erhalten bleiben wie eine Verbindung zum ersten Bauabschnitt von Am Flürlein.
Hier stellte sich die Frage, ob es reine Fußwege sein sollen oder eine Befahrung möglich, etwa für Feuerwehrfahrzeuge. Hier wurde die Widmung so geändert, dass zunächst eine Befahrbarkeit vorgesehen wird, bei missbräuchlicher Verwendung könnte die Gemeinde aber ohne großen Genehmigungsaufwand die Befahrbarkeit auch rückgängig machen. Wegen dieser Änderung wird der Bebauungsplan nun ein weiteres Mal ausgelegt.
Für die Verbesserung des Brandschutzes im gesamten Ort wird im Zuge der Erschließungsarbeiten auch ein Löschwassertank mit einem Fassungsvermögen von 96 Kubikmetern eingebaut.
Umweltbildung, Kindergartensanierung, Fernwasserversorgung
Gast in der Sitzung war Lehrerin Katrin Remmele, um den Gemeinderat über den Weg der Grundschule zur Naturparkschule zu berichten. Die Schule strebt dieses Siegel an und hat schon seit einigen Jahren die Umweltbildung verstärkt, etwa durch Pflanzaktionen im Wald, Besuche auf dem Bauernhof oder im Steigerwaldzentrum oder auch die Anlage von Blühstreifen am Schulgelände. Die Projekte wurden dokumentiert und in diesem Jahr der Zertifizierungsstelle am Naturpark Steigerwald vorgelegt. Im Gemeinderat wurde dieses Engagement sehr positiv aufgenommen.
Nach den Osterferien läuft die Sanierung im Erdgeschoss des Kindergartens Prölsdorf an. Als ersten Auftrag vergab der Gemeinderat in seiner Sitzung einen Hublift, der den Eingang barrierefrei machen soll. Knapp 12.000 Euro kostet der Lift, der in einer Indoor-Version auch einen Teil des Schulgebäudes in Untersteinbach barrierefrei macht.
Eine Formalie war nur noch der Vertrag zum Anschluss an die Fernwasserversorgung Aurach-Gruppe. Dieser Anschluss soll im Idealfall vorübergehend sein. Die Gemeinde Rauhenebrach braucht Versorgungssicherheit während der Sanierung wichtiger Hochbehälter und Brunnen. Außerdem muss die Gemeinde mindestens einen weiteren leistungsfähigen Brunnen erschließen, wenn sie ihre unabhängige Wasserversorgung sichern will. Dem Vertragsschluss mit der Aurach-Gruppe stimmte der Gemeinderat einhellig zu.