Birgit Reder-Zirkelbach, Kandidatin der Grünen im Wahlkreis Haßberge für die Landtagswahl, Peter Werner, grüner Kandidat für die Bezirkstagswahl, und Dr. Manuela Rottmann, Bundestagsabgeordnete der Grünen, informierten sich kürzlich bei einem Besuch in der Kreisgeschäftsstelle des Bayerischen Roten Kreuzes Haßberge über dessen Aufgaben und Herausforderungen. Das berichtet das Büro von Rottmann in einer Pressemitteilung.
Kreisgeschäftsführer Dieter Greger erläuterte die Aufgaben vom Betrieb eines eigenen Kindergartens über die häusliche Pflege bis zum Rettungsdienst. Birgit Reder-Zirkelbach, Kreisrätin im Nachbarkreis Rhön-Grabfeld, interessierte sich vor allem für die Organisation der Jugendsozialarbeit an Schulen durch den Träger der örtlichen Jugendhilfe und das Rote Kreuz. Peter Werner engagiert sich für pflegende Angehörige und hatte viele Fragen an Carina Küfner, die als Leitende Pflegefachkraft diesen Bereich im BRK verantwortet. Zwar stünden den Pflegebedürftigen mittlerweile auch Mittel für hauswirtschaftliche Unterstützung zu. In der Praxis sei es aber kaum möglich, die Nachfrage – wie vorgeschrieben – über die Pflegedienste zu decken, berichtete Küfner beispielhaft von den vielen Hindernissen für ein würdiges Alter im eigenen Zuhause.
Manuela Rottmann, stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags, berichtete von der im Bund geplanten Neuregelung für Krankenhausnotaufnahmen, nach der etwa ein Drittel der bisherigen Notaufnahmen gestrichen werden.
Christoph Grimmer, Leiter des Rettungsdienstes beim BRK, formulierte die Rolle des Rettungsdienstes drastisch: „Wir sind die Sozialfeuerwehr. Wir müssen alles auffangen, was das Gesundheitswesen nicht mehr schafft.“ Grimmer berichtete, dass immer mehr Menschen den Rettungsdienst rufen, weil sie nicht wüssten, wie sie sonst zu einem neuen Wundverband kommen oder weil sie mit einem medizinischen Gerät nicht zurechtkämen. Solche nicht abrechenbaren Hilfeleistungen der Rettungssanitäter im Haßbergkreis hätten seit dem Jahr 2006 um 178 Prozent zugenommen. Für Rottmann ist das ein Indikator dafür, dass im Gesundheitssystem mittlerweile viele Lücken klaffen.