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HASSFURT: Revolution geplant? 55 neue Mitglieds-Anträge für das Tierheim

HASSFURT

Revolution geplant? 55 neue Mitglieds-Anträge für das Tierheim

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    In den letzten Wochen stand das Haßfurter Tierheim unter starkem Beschuss (wir berichteten mehrfach). Karin Kraus stellt aber klar, dass ihre Mitglieder-Werbeaktion nicht als persönlicher Affront gegen die Betreiber Dieter und Heidi Schindelmann zu werten ist. „Ich habe Hochachtung vor dem, was die Schindelmanns bisher geleistet haben. Ich bin nur der Meinung, dass die beiden nicht alles alleine machen müssen.“

    Vor ein paar Monaten schon wollte sie im Tierheim offiziell Mitglied werden, doch Heidi Schindelmann habe ihr gesagt, dass das vor Abschluss der Kassenprüfung nicht möglich sei. Zu einem späteren Zeitpunkt nachgefragt habe sie nicht, weil sie von den Schindelmanns verdächtigt wurde, das Veterinäramt Haßfurt zwecks einer Kontrolle eingeschaltet zu haben. „Ich habe mich dann nicht mehr ins Tierheim getraut“, sagt Kraus.

    An der jetzigen Situation müsse sich aber unbedingt etwas ändern. „Besonders die Katzen sind regelrecht eingepfercht und bräuchten Abwechslung.“ Aus diesem Grund kam sie dann auf die Idee, neue Mitglieder zu werben. „Wir wollen etwas verändern – und vor allem wollen wir nicht hinnehmen, dass die Entscheidungen ausschließlich von den beiden Vorstandsvorsitzenden, also den Schindelmanns, getroffen werden.“

    Dieter und Heidi Schindelmann bedankten sich für die Mitgliedsanträge. Der Bitte von Karin Kraus, die Anträge innerhalb einer Woche zu sichten und anzunehmen oder abzulehnen, könnten sie aber „mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nachkommen“, sagt Dieter Schindelmann. Er habe im Moment sehr viel zu tun. Das Ehepaar Schindelmann betonte bei der Gelegenheit, sie verstünden den „Pressewirbel“ nicht. „Diese Art der Berichterstattung“ habe dem Tierheim sicher nicht gut getan. Karin Kraus indes ist davon überzeugt, dass die Situation im Tierheim von öffentlichem Interesse ist und sich nur dann etwas ändert, wenn die Missstände publik gemacht werden. „Denn dass es so nicht weiter gehen kann, ist allen klar, die mit dem Tierheim in Berührung kommen. Und für eine Veränderung braucht es manchmal einen gewissen Druck.“

    Aus diesem Grund fuhr Karin Kraus anschließend noch zum Veterinäramt nach Haßfurt und übergab Amts-Tierärztin Susanne Greiner-Fischer 55 Kopien der Anträge. „Einfach nur, damit auch die offizielle Stelle sieht, dass es im Landkreis genügend Menschen gibt, die sich für den Tierschutz engagieren wollen“, so Kraus. Greiner-Fischer zeigte sich von der hohen Anzahl der Anträge positiv überrascht. „Verrückt“ war ihr erfreuter Kommentar. Sie versprach, die Anträge an den Landrat weiter zu erreichen, „weil auch bei ihm das Tierheim einen hohen Stellenwert genießt“.

    Von der Reaktion der Schindelmanns zeigt sich die 32-jährige Kraus enttäuscht. „Ich hätte mir ein wenig mehr Freude erhofft. Immerhin zahlen die neuen Mitglieder auch Beiträge, die dem Tierheim zugute kommen – abgesehen von der körperlichen Mitarbeit.“ Die zurückhaltende Reaktion könne aber auch in Zusammenhang mit dem Auftauchen der Presse stehen. Sie und Britta Merkel wünschen sich jetzt eine schnelle Aufnahme der Antragsteller in den Verein und eine baldige Versammlung. „Damit wir gemeinsam entscheiden können, was sich im Tierheim ändern muss“, so Kraus. Ein Abwählen der Schindelmanns von der Vereinsspitze sei nicht geplant, man würde dies aber „im Notfall in Kauf nehmen“.

    Der Hintergrund ist, dass im Jahr 2007 keine Neuwahlen stattgefunden haben, obwohl die Amtszeit des Vorstands ausgelaufen ist. 2004 habe eine solche Versammlung aber stattgefunden, sagen die Schindelmanns und widersprechen damit einer Aussage des Registergerichts in Bamberg.

    Karin Kraus abschließend: „Wenn sich die Vorwürfe gegen die Schindelmanns in Luft auflösen und wir gemeinsam eine Lösung finden, dann wäre das großartig“, ergänzt Karin Kraus.

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