Fische gewaltigen Ausmaßes machten am Montag der Firma Reuter aus Ermershausen einen Strich durch die Rechnung. Denn den Feuerlöschteich in Mechenried einfach leer pumpen und hernach ausbaggern, war nicht möglich.
Große Karpfen kamen zum Vorschein, als der Wasserstand kontinuierlich abnahm. Ein Bürger, der das beobachtet hatte, alarmierte Polizei und Fischereibehörde und verlangte das sofortige Einstellen der Arbeiten. Zunächst müssten die Fische rausgeholt werden, so sein Einwand.
Wie Bürgermeister Theo Diem mitteilte, wurden bereits am Wochenende etliche Fische herausgefischt und in der Kläranlage in Kreuzthal eingesetzt. Auch an diesem Morgen habe ein Gemeindearbeiter noch Fische nach Kreuzthal verbracht. Natürlich sei es nahezu unmöglich, alle Fische in dem schlammigen Wasser zu finden, so Diem – aber man habe das Mögliche versucht.
Da man zunächst auch keine Fische sehen konnte, wurde erst einmal weiter abgepumpt. Außerdem wurde mit dem Bagger eine Vertiefung geschaufelt – in der Hoffnung, dass sich die Fische bei abnehmendem Wasserstand hier sammeln und dann besser zu fangen sind.
Nach knapp zwei Stunden allerdings, als der Wasserstand zusehend abgenommen hatte, wurden Fische, genauer Karpfen, riesigen Ausmaßes sichtbar. Bis zu einem Meter lang dürfte ein Großteil von ihnen sein. Mit dem Einfangen und dem Transport so großer Tiere war der Gemeindearbeiter freilich überfordert. Auch die Arbeiter der Firma Reuter hatten so was noch nie gesehen. „Normalerweise sind die Teiche bereits leer, wenn wir sie ausbaggern“, teilten die beiden Herren mit. Hier allerdings wurde der Auftrag mit Abpumpen vergeben.
Nach 30 Jahren sei es höchste Zeit gewesen, den Teich zu reinigen, so Gemeindeoberhaupt Diem zum Sinn der Aktion. Die Feuerwehr hätte sonst im Ernstfall kaum mehr Wasser aus dem verschlammten Teich entnehmen können.
Am frühen Nachmittag war dann Hilfe gefunden. Der Sportangelverein Baunachgrund rückte mit sieben Mann und einem Laster mit Wassertanks an. Unter den Augen der inzwischen auch zahlreich erschienenen Schaulustigen zogen die Sportangler mit ihrem Vorsitzenden Reiner Kirchner das Netz immer wieder durch den Teich und holten neben den großen Fischen, die laut Kirchner wahrscheinlich wirklich schon über 20 Jahre hier leben, auch noch etliche kleine Fische aus dem Wasser.
Bürgermeister Diem zeigte sich dankbar, dass die Sulzbacher so rasch zur Stelle waren. Jetzt bekommen die Karpfen, Rotfedern und was sich sonst noch so alles in dem Löschweiher befand, im großen See der Sportangler ein neues Zuhause.
Wenn das Wasser vollständig abgepumpt ist, kann mit dem Ausbaggern begonnen werden. Die Uferböschung werde vom Obst- und Gartenbauverein bepflanzt und der Teich wieder befüllt, führte das Gemeindeoberhaupt aus. „Dann können auch hier wieder Karpfen schwimmen“, so Diem.