Los ging's gleich mit einem Highlight. Funkenmariechen Eva Mahr wirbelte zum Auftakt über die Bühne. Dass sie ein wahres Multitalent ist, bewies sie im Anschluss auch gleich in der Bütt. Keck forderte die 14-jährige Rudi Eck heraus. Auch sie will als Bürgermeisterkandidatin antreten. Ihr unschlagbares Argument: "Wir Frauen haben Köpfchen, was den Männern manchmal fehlt!" Und damit Rudi Eck nicht arbeitslos wird, stellt sie ihn dann auch als ersten Sekretär an. Na, dann: Auf einen spannenden Wahlkampf!
Auch die Hasengarde (Claudia Lenhardt, Barbara Fallenbacher, Nadine Löffler, Nicole Schneider, Tina Mahr, Yasmin Melchior, Claudia Zösch und Bettina Kühnert) legte einen schmissigen Marsch aufs Parkett, gefolgt von den Mädchen der Kindergarde. Tina Beuerlein, Stefanie Schroll, Ines Hamburger, Eva Mahr, Melanie Gackstatter, Ina Mantel, Amelie Mantel, Tina Schittig, Katharina Zidek, Kathrin Griebel, Susanne Müller, Sandra Siemens, Sabrina Kestler und Tanja Rother tanzten den Time Warp der Rocky-Horror-Picture-Show.
Musikalisch brillierte das Philharmonische "Pauker"-Quartett. Im Stil der 30er Jahre inszenierte die Haßfurter Lehrerprominenz Rainer Marquardt, Jochen Hutzel, Ekkehard Grieninger und Wilhelm Stuhlfelder Melodien wie "Wochenend und Sonnenschein".
Allerhand zu Tratschen hatten dann die Klatschtanten alias Stefan Nüßlein und Anita Roth. Für sie ist die K(alorien)-Frage längst geklärt und das Kreisverkehr-Fahrrad der letzte Schrei.
Mit viel schauspielerischem Geschick begeisterten Elfriede Heller und Helene Friedrich "Am Bahnhof". Die Kommunalpolitik, die Zeiler Nachbarn und natürlich die Männer hatten sie ins Visier ihrer Lästereien genommen.
Als Till Eulenspiegel nahm Mike Singer die Politik aufs Korn und suchte dann gleich noch einen Nachfolger für Edmund Stoiber in Bayern. Ob die Angela Merkel jetzt als Entschädigung für den Verzicht auf die Kanzlerkandidatur . . .? Für Eulenspiegel unmöglich: "Eine Frau aus dem Osten mit dieser Frisur, käm nicht mal in Frage als Karikatur!"
Ganz schön ins Staunen brachte Helmut Wohlleben die Zuschauer. Ganz allein spielte er seinen Sketch vom Besuch auf dem Amt. Dabei imitierte der Stimmenkünstler alle acht Personen von der Annette aus der Personalabteilung bis hin zum Architekten Schlake.
Nach der Pause rettete dann Anton Schobert zusammen mit der Bläsergruppe der Lebenshilfe Sylbach als "Bläser der Pietät" die Moral in der Haßfurter Stadthalle. Gerd Rein erzählte vom Sportwahn der Oma zu Hause, die den Opa mit Yoga, Gymnastik und Turmspringen fast ins Grab gebracht hätte, Andreas Schmitt verriet als Sanitäter aus Leidenschaft Internas aus der Klinik und das zänkische Ehepaar Stephan und Renate Müller hatte auch so manche Alltagssorgen.
Ihre Premiere auf der Bühne feierten die Papas vom Kindergarten Sankt Barbara. Und das Novum schlug beim Publikum auch gleich voll ein. Im Tütüt tänzelten die Väter zu klassischer Musik. Auch wenn manch filigrane Bewegung noch zu wünschen übrig ließ, wurden sie nicht ohne Zugabe von der Bühne gelassen.
Der Bürgermeister hat's nicht leicht. Da wäre zum Beispiel der Amtsbote Hannes, der seit neuestem auf dem Kirchplatz als Steuerberater fungiert (er weist Autofahrer beim Parken ein). Auch mit dem Finanzamt steht er auf Kriegsfuß: "Das ist ein komplizierter Verein. Die haben auch so unverschämte Mitgliedsbeiträge!" Rudi Eck und Helmut Wohlleben ernteten viel Beifall für ihren Sketch als Hannes und Bürgermeister.
Dank der Hasenprinzen (Charly Karl, Stefan Nüßlein, Klaus Reiserer, Martin Mantel und Martin Gasper) haben die Haßfurter jetzt auch ihre eigene Hymne. "Das alles ist Haßfurt. Das gibt's nirgendswo anders" - vom Höreder Brot, über Möbel Engelhardt bis hin zum Kreisverkehr gab es für das Quintett genügend Gründe, auf Haßfurt stolz zu sein. Aber das Wichtigste für sie: "Wir sind nicht in Zeil!"
Den gelungenen Schlusspunkt setzte dann einmal mehr die Hasengarde, die in der zweiten Hälfte bereits einen sehenswerten Showtanz zu Latino-Rhythmen gezeigt hatte. Zu "Freedom" brachten sie vor dem Finale nochmals richtig Schwung in den Saal.