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UNTERSTEINBACH (SAWE): Schlechte Karten für eine Apotheke in Rauhenebrach

UNTERSTEINBACH (SAWE)

Schlechte Karten für eine Apotheke in Rauhenebrach

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    Wenn sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Apotheken nicht grundlegend ändern, wird es in Untersteinbach auch in kommenden Jahren keine Apotheke geben. Damit musste sich der Gemeinderat Rauhenebrach am Dienstag abfinden, nachdem Apotheker Dr. Thomas Glaser über die derzeitige Situation referiert hatte.

    Glaser ist Apotheker in Ebrach und versorgt seit der Schließung der Apotheke Untersteinbach die Patienten in Rauhenebrach mit. Gemeinsam mit Bürgermeister Oskar Ebert verfolgte er in den vergangenen zwei Jahren den Plan, hier eine Filialapotheke zu betreiben, doch das scheitert an den politischen Vorgaben, so Dr. Glaser.

    „Zwei Stunden am Vormittag, zwei am Nachmittag, das hätte den Rauhenebrachern schon genügt“, erklärte Dr. Glaser, doch zulässig ist das nicht. Eine Filialapotheke unterliegt klaren Regeln. Das bedeutet umfangreiche Öffnungszeiten, das gesamte Dienstleistungsspektrum, die ständige Anwesenheit eines approbierten Apothekers und Bereitschaftsdienst. Um eine solche Apotheke wirtschaftlich betreiben zu können, gebe es in Rauhenebrach zu wenige Patienten – und vor allem zu wenige verordnende Ärzte, erklärte Glaser, der auch einen Einblick in das Abrechnungssystem der Apotheken gewährte.

    Eine gewisse Enttäuschung war den Gemeinderatsmitgliedern anzusehen, allerdings betonte der Bürgermeister, dass die mobile Versorgung hervorragend sei. Wer morgens den Hausarzt in Untersteinbach besucht, bekommt am Nachmittag sein Medikament frei Haus und ohne Zusatzkosten aus Ebrach. Mit zwei Fahrzeugen sind Dr. Glasers Angestellte rund 30 000 Kilometer im Jahr unterwegs, um die Versorgung zu gewährleisten. Auch der „Gretchenfrage“ wich Dr. Glaser nicht aus. Er werde noch mindestens zehn Jahre lang praktizieren, sei auch so langfristig an seinen Mietvertrag in Ebrach gebunden, erklärte er. Eine Nachfolge sei möglich, auch die Tochter ist Apothekerin.

    Keine Einwände hatte der Gemeinderat gegen verschiedene Bauanträge und Bauvoranfragen. Überrascht war das Gremium von den zahlreichen Reparaturen, die bereits an der Gasheizung des Gemeinschaftshauses Fürnbach angefallen sind. Das Haus (Eigentümer ist die Gemeinde) ist seit dem Radikalumbau noch keine zehn Jahre in Betrieb, seit 2009 gab es aber verschiedene Ausfälle an der Heizung, die Ersatzteile summierten sich auf rund 2000 Euro. Der Überlassungs- und Nutzungsvertrag sieht vor, dass die DJK Fürnbach als Hauptnutzer den Löwenanteil an den Unterhaltskosten tragen muss, der Feuerwehranteil wurde mit 16,5 Prozent berechnet. Demnach hätte die DJK 332 Euro Kostenanteil erhalten können. Da mit Kosten in dieser Höhe so kurz nach Einbau der neuen Heizung nicht zu rechnen war, zeigte sich der Gemeinderat kulant und genehmigte 500 Euro. Der neue Gemeinderat soll darüber beraten, ob der Nutzungsvertrag in Einzelheiten angepasst werden sollte, nachdem die ersten Erfahrungswerte vorliegen.

    Feuerwehrbeschaffungen für insgesamt 37 000 Euro billigte der Gemeinderat ebenfalls. Weil in einigen Gemeindeteilen die Sirenen kaum hörbar sind, soll in Rauhenebrach die SMS-Alarmierung eingeführt werden, was eine Investition von 3000 Euro erfordert. Zusätzlich zur Sirene bekommen die Feuerwehrleute dann von der Leitstelle eine SMS auf ihr Handy. Auch dieses Netz ist derzeit in Rauhenebrach nicht flächendeckend, aber bei Prölsdorf entsteht derzeit ein neuer Sendemast, der eine deutliche Verbesserung bringen soll. Seit 1996 hat die Feuerwehr Untersteinbach einen Rettungssatz in Dienst, also Schere und Spreizer zur Befreiung von verunglückten Auto-Insassen. Modernen Fahrzeugen kommen diese Geräte aber nur noch schwer bei. Deshalb soll dieses Jahr ein neuer Rettungssatz angeschafft werden, der etwa 16 000 Euro kosten wird. Mit 12 000 Euro wird eine neue Tragkraftspritze zu Buche schlagen. Diese beiden Anschaffungen müssen bei der Regierung beantragt werden. Nach einer Genehmigung gibt es von dort auch einen Zuschuss.

    Zum Thema Feuerwehren fasste der Gemeinderat auch einen Grundsatzbeschluss. Für das Untersteinbacher Feuerwehrfahrzeug ist ein Führerschein der Klasse C notwendig, der so genannte Feuerwehr-Führerschein genügt nicht. Um die Einsatzbereitschaft der Stützpunktfeuerwehr zu gewährleisten, wird die Gemeinde sich an den Kosten für den Führerschein beteiligen, wenn es sich nicht um einen Berufskraftfahrer handelt und der Kommandant die Notwendigkeit des Führerscheins bescheinigt. Zu diesem Zweck ist eine Vereinbarung zu treffen, wonach der Feuerwehrmann sich anschließend verpflichtet, mindestens sieben Jahre lang Dienst für die Stützpunktwehr zu leisten. In Absprache mit umliegenden Gemeinden wurde festgelegt, 50 Prozent der Führerscheinkosten von 2 500 Euro zu übernehmen.

    Bürgermeister Oskar Ebert stellte die erste Grobplanung für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Schindelsee vor. Die Staatsstraße wird ausgebaut, die Gemeinde möchte im Rahmen der Dorferneuerung die Randbereiche gestalten. Wie das im Detail aussehen soll, wird am 13. Mai in einer Bürgerversammlung besprochen. Die entsprechenden Anträge auf Förderung sollen umgehend gestellt werden, wie der Gemeinderat am Dienstag beschloss.

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