Das Schloss Ditfurth in Obertheres stand am Dienstag vor dem Amtsgericht Haßfurt zur Versteigerung an. Zu einem Zuschlag kam es nicht, obwohl ein Angebot von 1,8 Millionen Mark vorlag. Dies liegt am komplizierten Versteigerungsrecht. Beim ersten Zwangsversteigerungstermin am Dienstag in Haßfurt kamen auf Antrag der Gläubiger-Banken sowohl das Schloss und der angrenzende zwei Hektar große Park als auch die Wirtschaftsgebäude und Ländereien unter den Hammer. Der Verkehrswert des Ditfurth-Schlosses samt Park war auf 2,7 Millionen Mark festgesetzt worden. Im Laufe der Versteigerung, die schleppend begann, machte ein Vertreter der Gläubiger-Bank - wie er sagte als Privatmann - ein Angebot von 1,4 Millionen Mark. Der Besitzer des Schlosses hielt in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer einer seiner Firmen dagegen. Bei 1,8 Millionen hätte der Privatmann den Zuschlag erhalten, aber er lehnte gleichzeitig als Vertreter der Gläubiger-Bank das Angebot als zu gering ab. Die Gläubiger-Bank darf beim ersten Termin das Angebot ablehnen, wenn es unterhalb von sieben Zehntel des Verkehrswertes liegt. Da dieser auf 2,7 Millionen Mark festgelegt worden ist, sind dies 1,89 Millionen Mark. Beim zweiten Versteigerungstermin, zu dem es wohl in einigen Wochen oder Monaten kommt, gilt diese Regelungen nicht mehr. Dann könnte das Schloss theoretisch zum Mindestgebot von 179 000 Mark ersteigert werden.
Haßbergkreis