Für die einen war es eine kleine leere Kunststoff-Box für Flyer, für die anderen der wohl kleinste Abfalleimer der Haßberge. Die kleine Box am Parkplatz unterhalb des Aussichtsturms auf der Schwedenschanze war auf jeden Fall immer wieder mit Abfall gefüllt. Gesehen hat dies auch der junge Friesenhäuser Rossano Engel, der dort immer wieder mit dem Fahrrad vorbei kommt. Und er wundert sich, dass dort nicht überhaupt ein Abfalleimer aufgestellt ist. Zumal dort eine überdachte Rastgelegenheit aufgebaut ist.
Weil nun aber offenbar Bedarf für einen Abfalleimer ist, hat er sich überlegt: Er und die Mitglieder des „Jugendraums Friesenhausen“ wären bereit, einen Abfalleimer zu spendieren und dort aufzubauen. Das Entleeren müsste dann doch auch zu lösen sein.
Aber genau dies ist der Knackpunkt bei diesem Hilfsangebot der Friesenhäuser. „Das Aufstellen ist eben nicht das Problem, sondern das Entleeren“, sagt Norbert Schmucker vom Naturpark Haßberge. Er habe die Box auch gesehen und schon öfters entleert. Schmucker: „Es ist natürlich schön, wenn sich junge Leute engagieren wollen, aber wir schaffen das personell nicht.“ Was er damit meint: Wenn man einen Abfalleimer aufbaue, dann müsse man das überall tun. Und genau dies habe man seit mehr als einem Jahrzehnt eingestellt.
Ähnlich klingt das Statement aus dem Landratsamt Haßberge: Es sei schön und vorbildlich, dass die Jugendlichen aus Friesenhausen Verantwortung übernähmen und durch die Aufstellung eines Abfalleimers für eine saubere Landschaft sorgen möchten. Leider habe aber die Erfahrung gezeigt, dass die Papierkörbe auf Rastplätzen immer wieder genutzt würden, um Hausmüll und anderen Müll zu entsorgen, erklärt Pressesprecherin Monika Göhr vom Landratsamt. Deswegen habe der Kreisbauhof sowie der Naturpark Haßberge, die Papierkörbe seit Jahren wieder entfernt.
Die Zufahrt von der Staatsstraße zur Schwedenschanze sei zudem keine Kreisstraße, sondern eine Privatstraße des Landkreises Haßberge. Es würden deshalb keine regelmäßigen Straßenkontrollen durchgeführt.
Und eine weitere Problematik spricht Göhr an: Die illegale Müllentsorgung werde durch die Aufstellung eines Abfalleimers gefördert, deswegen lehne der Kreisbauhof eine Entleerung ab.
Und zur Überlegung, ob nicht vielleicht der Pächter der Dr.-Krahmer-Hütte den Papierkorb leeren könnte, sagt das Landratsamt: Das gehöre nicht zu den Aufgaben des Wirtes. Damit wäre das Problem nicht gelöst – vor allem im Winter.
Geleert werden muss „der kleinste Abfalleimer des Landkreises“ nun auf jeden Fall nicht mehr. Der wurde vor wenigen Tagen entfernt, berichtet Rossano Engel.