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OBERTHERES: Seine Leidenschaft ist die Musik

OBERTHERES

Seine Leidenschaft ist die Musik

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    Elf Jahre ist Heinrich Ullrich alt gewesen, als er sein erstes Instrument, ein Akkordeon, von seinen Eltern geschenkt bekam und bereits kurz danach in Haßfurt anfing bei einem Musiklehrer das Instrument und das Notenlesen zu erlernen. „Das hat mir solchen Spaß gemacht, dass ich bereits während meiner zweijährigen Lernzeit in einem 40 Mann starken Akkordeon-Orchester mitspielen durfte“, erinnert sich Ullrich.

    Und auch während seiner Lehrzeit zum Bäcker, die ihn nach Amberg verschlug, hat er, wann immer es die Zeit erlaubte, geübt und bei jeder Gelegenheit sein Können vorgetragen. Nach seiner Lehre, Heinrich Ullrich war damals gerade 17 Jahre alt, hat er bei einer Zeiler Tanzkapelle ausgeholfen und später sogar als festes Mitglied gespielt.

    Aber der junge Bäcker hatte einen Traum, den Traum von einer eigenen Kapelle. 1954 tat sich Ullrich mit einigen Freunden zusammen und gründete die Kapelle „Edelweiß“. „Drei Jahre spielten wir zusammen bei Tanzfesten, Kirchweihen und im Fasching auf, dann haben wir uns getrennt“, sagt er.

    Allerdings ließ ihn das Musizieren nicht los, denn bereits ein Jahr später, 1958, suchte er sich neue Musikbegeisterte und gründete mit ihnen die „Marino Band“. „Das war eine tolle Zeit“, schwärmt Ullrich und erzählt, dass er die Matrosenuniform, die sie damals zu den Auftritten trugen, zur Erinnerung noch immer im Schrank hängen hat. Der Beruf, und der Hausbau haben dann 1963 dazu geführt, dass sich die Kapelle ebenfalls auflösen musste. „Es wurde uns damals einfach zu viel“, erinnert er sich. Denn die Marinos standen fast jedes Wochenende auf der Bühne und für den jungen Bäcker ging es damals oft vom Tanzsaal kommend gleich in der Backstube weiter. „Das hält auf Dauer keiner durch“, berichtet er lächelnd.

    Im gleichen Jahr begann er dann Posaune zu lernen und zwei Jahre später, 1965, war er dabei, als der Musikverein Obertheres aus der Taufe gehoben wurde. Seitdem ist der „Bäcker Heiner“ mit seiner Posaune als festes Mitglied in der Trachtenkapelle des Musikvereins Obertheres zu finden und auch bei sämtlichen Auftritten und Umzügen immer dabei gewesen. Besonders gerne erinnert er sich an die Schützenumzüge beim Münchner Oktoberfest, den Rosenmontagsumzug in Köln oder die Besuche in Eckum im Rheinland und in Holland. „Das waren schöne Zeiten, die ich auf keinen Fall missen möchte“, erzählt er fast ein bisschen wehmütig. Denn mit dem Marschieren klappt es seit den Knieoperationen nicht mehr so gut.

    Seit 1996 ist der Musikant auch bei der Gädheimer Kapelle „Frankenland“. Und auch mit ihnen hat er schon einiges erlebt. Wenn der 71-Jährige heute auf seine 60-jährige Musikerzeit zurückblickt, dann tut er dies ohne Wehmut. „Es war eine schöne Zeit, manchmal zwar anstrengend weil ich gleich vom Auftritt weg in die Backstube musste, aber ich möchte nichts von alldem missen.“ Ans Aufhören denkt der rüstige Musiker allerdings nicht: „Ich werde musizieren, solange es meine Gesundheit zulässt“, erzählt er.

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