(ee) In der rustikalen Atmosphäre der Schafhof-Festscheune stand er im Mittelpunkt, der Kabarettist Klaus Karl-Kraus aus Erlangen. Mit seinem Bühnenprogramm löste er ein Versprechen ein, das er dem Club der 12 Geheimen anlässlich ihres 85-jährigen Bestehens im Jahr 2008 gab.
Damals war „KKK“ der Schirmherr des Festes gewesen, konnte aber aus Termingründen nur kurz nach Obertheres kommen. Jetzt kam er wieder, denn er bewundert Vereine, die Brauchtum in der Gesellschaft aufrechterhalten und zugleich neue Wege gehen.
Für ihn und dem Club war es ein „Jungfernflug“ , denn die Idee zum ersten Kabarett in Obertheres ist in die Tat umgesetzt worden. Gerne sei er gekommen, so Kraus, um den Verein zu unterstützen.
„Heimspiel“ so lautete denn auch das Programm des Kabarettisten, Autors, Musikers und Moderators aus Leidenschaft. „Fußball bildet“, eine Feststellung, die wie ein roter Faden durch den Abend lief. Immer wieder schweifte er ab zu Themen, die er nachhaltig auf die Schippe nahm. Schwierige Familienbeziehungen wurden genauso gnadenlos thematisiert wie antiautoritäre Kindererziehung. Mit seinem fränkischen Scharfsinn analysierte er die dunklen Seiten des Allerweltsfranken und sinnierte über seinen Namen „Hundskrüppel“, der ihn in seiner Jugendzeit verfolgte.
Regenwürmer statt Englisch
Keine Zeit hatte er für Englisch und Französisch, dafür aber zum Regenwurmfressen, aber es habe Spaß gemacht. Heute, so der etwas ernstere Kraus, finden Kinder keine Grenzen bei ihren „Birkenstockanimateuren“, damals habe es einmal gepatscht und alles war gut, aber die Erziehung stimmte. Jetzt brauche es Delfintherapien, um die Kinder wieder zur Normalität zu bringen.
Seine Lieblingsstadt, außer Erlangen natürlich, sei Bamberg, aber wenn er mit seiner Gisela auf einen Bus trifft aus dem 60 „Silberzwiebeln“ aussteigen und nach dem „Döm“ fragen, dann sei das Leben kein Spiel mehr und „das ganze Leben ist ein Kraus – KKK“.
Lied gegen den Abstieg
Ein Lied zum Abschied setzte den Schlusspunkt mit der Hoffnung, dass der Nürnberger Club nicht absteigt, die Bayern nicht Meister werden, Frieden überall werde und für jeden Tag sollte man dankbar und glücklich sein, mit dem was wir haben. „Wir sind auf der Welt, um zu lieben und wenn's euch gefallen hat, war der Abend gut und mir hat's gut gefallen.“
Mit großem Beifall vom Publikum wurde er verabschiedet.
Sebastian Felbel dankte Klaus Karl-Kraus im Namen des Clubs der 12 Geheimen für dessen Auftritt in Obertheres.