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HASSFURT/SCHWEINFURT: „Sie werden dringend gebraucht“

HASSFURT/SCHWEINFURT

„Sie werden dringend gebraucht“

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    Geschafft: Die neuen Kranken- und Gesundheitspfleger freuen sich zusammen mit ihren Lehrern und den Vertretern der beiden Krankenhäuser sowie der Politik.
    Geschafft: Die neuen Kranken- und Gesundheitspfleger freuen sich zusammen mit ihren Lehrern und den Vertretern der beiden Krankenhäuser sowie der Politik. Foto: Foto: Marco Heumann

    19 neue Kranken- und Gesundheitspflegerinnen und fünf Kranken- und Gesundheitspfleger haben es geschafft: Sie haben ihre Ausbildung in der gemeinsamen Berufsfachschule des Schweinfurter Leopoldina und der Haßberg-Kliniken erfolgreich absolviert. Jetzt stehen ihnen in einem zukunftsträchtigen Beruf alle Wege offen.

    „Aber wenn man dann so verheult ausschaut?“ Dr. Rainer Schua musste schmunzeln, als die Frage an ihn herangetragen wurde. Schließlich ging es darum, was zu tun sei, wenn man die letzte Hürde auf dem Weg zum Kranken- und Gesundheitspfleger nicht übersprungen hat und in der mündlichen Prüfung nicht gut genug war. Darf man dann mit aufs Abschlussfoto, oder nicht? „Natürlich!“, lautete die augenzwinkernde Antwort des Prüfungsvorsitzenden der Regierung von Unterfranken. Und das aus gutem Grund.

    Als am Nachmittag des letzten Prüfungstags die Ergebnisse bekannt gegeben wurden, stellte sich die Frage nicht mehr. „Sehr geehrte Kranken- und Gesundheitspfleger- und Kranken- und Gesundheitspflegerinnen…“, schon mit seiner Anrede brachte Dr. Rainer Schua die Spannung, die im großen Schulungsraum der Krankenpflegeschule am Haus Haßfurter der Haßberg-Kliniken lag, zum Platzen. 19 junge Damen und fünf Herren waren fortan keine Schüler mehr: Sie hatten es geschafft.

    Aus 24 angespannten wurden ebenso viele fröhliche Gesichter. Ein lautes, begeisterndes „Ja!“, gefolgt von Jubelschreien, hallte durch den Raum. Gefolgt vom Beifall der anwesenden Lehrer, Dozenten und Vertreter der beiden Krankenhäuser Leopoldina (Schweinfurt) und Haßberg-Kliniken, die seit Jahren den Pflegenachwuchs gemeinsam ausbilden.

    Drei Jahre und 4600 Ausbildungsstunden in Theorie und Praxis waren für alle erfolgreich zu Ende gegangen. Stunden, in denen die richtige Pflege der Patienten genau gelernt werden durfte, wie Hygiene, Anatomie, das freie Reden oder rechtliche und ethische Grundlagen des Berufs. Ein umfangreiches, nicht immer einfaches Gebiet.

    Lohn? „Sie halten jetzt den Schlüssel für eine interessante, spannende Zukunft in ihren Händen“, brachte es der Prüfungsvorsitzende auf den Punkt. In den vergangenen Jahren ist, auch aufgrund der demografischen Entwicklung, der Bedarf an Pflegekräften immer mehr gestiegen. Sowohl im Krankenhaus als auch im Bereich privater Dienste. „Bleiben Sie am Ball!“, appellierte Dr. Rainer Schua. „Dann werden Sie für Ihre Mühen auch belohnt werden.“

    „In der Region bleiben“

    Denn, was für viele andere Berufe gelte, treffe auch auf die Kranken- und Gesundheitspfleger zu. „Nur wenn Sie Professionalität vorleben und bereit sind, sich weiterzubilden, werden Sie auch Erfolg im und Spaß am Beruf haben.“

    Dennoch: Um Arbeitslosigkeit brauchen sich die neuen Kranken- und Gesundheitspfleger erst einmal keine Sorgen zu machen. Alleine acht der 23 Absolventen erhalten eine Anstellung im Leopoldina. Weitere drei arbeiten künftig in den Haßberg-Kliniken. Der Rest bildet sich weiter oder hat anderswo eine Stelle gefunden.

    „Im Ansehen werden Sie bei den Berufen nur noch von den heldenhaften Feuerwehrleuten übertroffen“, machte Dr. Rainer Schua klar, dass die Anerkennung für den Pflegeberuf längst auch in großen Teilen der Bevölkerung angekommen ist. „Wir brauchen junge, qualifizierte Leute, wie Sie es sind, dringend“, machte auch Bernhard Ruß klar. Der stellvertretende Landrat gab der Hoffnung Ausdruck, „dass Sie am Ball bleiben und das Gelernte erfolgreich in der Praxis umsetzen“. Am liebsten natürlich in der Region.

    „Wir würden uns glücklich schätzen, wenn Sie hier bleiben und nicht in die weite Welt ziehen.“ Schließlich brauche der Landkreis Haßberge junge Menschen und bietet ihnen auch und gerade im Pflegebereich vielfältige Möglichkeiten.

    Vanessa Schenk hat sich diese Worte schon einmal zu Herzen genommen. Die Knetzgauerin bleibt ihrer Heimat treu und arbeitet künftig in der Zentralen Patientenaufnahme am Haus Haßfurt der Haßberg-Kliniken. „Es war schon anspruchsvoll und anstrengend“, blickt sie auf ihre Ausbildung zurück. „Schwer waren vor allem die letzten Wochen und die lange Prüfungszeit, als man immer unter Druck stand und ungewiss war, ob man es schaffen würde.“

    Spätestens, als es aus den Händen von Dr. Rainer Schua, Lehrerin Marlies Müller und Schulleiter Udo Burger die Abschlusszeugnisse gab, war dieser Druck aber vergessen.

    Die 19 neuen Kranken- und Gesundheitspfleger/innen sind: Marco Baumgärtner (Eltmann), Nicolai Berthold (Sand), Annemarie Brand (Schweinfurt), Felix Dietz (Poppenlauer), Anne Elflein (Lendershausen), Sonja Gutmann (Bergrheinfeld), Rebecca Hanstein (Hesselbach), Theresa Hauck (Königsberg), Stefanie Herrmann (Kolitzheim), Franziska Heymanns (Eltmann), Sabrina Katzenberger (Maßbach), Johanna Kranich (Hofheim), Nina Lutz (Untersteinbach), Nadine Müller (Großeibstadt), Elena Palm (Bergrheinfeld), Lidia Ringer (Donnersdorf), Alena Rudenko (Schweinfurt), Daniel Rüd (Zeil), Vanessa Schenk (Knetzgau), Stefanie Schmitt (Sulzfeld), Sabrina Schuhmann (Maroldsweisach), Jörg Stepputat (Rentweinsdorf), Helen Trost (Zell), Samantha Weber (Schweinfurt).

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