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WONFURT: Sie will das Schloss mit Leben füllen

WONFURT

Sie will das Schloss mit Leben füllen

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    Caroline von Bismarck hat – zusammen mit Evgeny Eliah Sakakushev – für das 5. Internationale Kammermusikfestival Schloss Wonfurt unter dem Titel „Ein Sommernachtstraum“ ein umfangreiches Programm zusammengestellt.
    Caroline von Bismarck hat – zusammen mit Evgeny Eliah Sakakushev – für das 5. Internationale Kammermusikfestival Schloss Wonfurt unter dem Titel „Ein Sommernachtstraum“ ein umfangreiches Programm zusammengestellt. Foto: FOTO Ulrike Langer

    Organisiert wird dieses Ereignis, zu dem jedes Jahr Künstler aus der ganzen Welt zusammenkommen, von Caroline von Bismarck. Sie entstammt der altmärkischen Adelsfamilie von Bismarck, die im 13. Jahrhundert im Städtchen Bismarck lebte und von dort ins benachbarten Stendal übergesiedelt war. Die Familie besaß unter anderem Güter in Burgstall (Colbitz-Letzlingerheide), in Briest und Schönhausen (Sachsen-Anhalt), wo Fürst Otto von Bismarck geboren wurde.

    Der Herrensitz der Familie von Caroline von Bismarck befindet sich in Briest, wo ihr Vater Friedrich von Bismarck 1938 geboren wurde. Seine Familie floh 1945 vor dem Einmarsch der russischen Truppen und siedelte sich in Friedrichshafen an. Friedrich von Bismarck heiratete 1971 Maren Patutschnick aus München, deren Vater aus Franken stammte. Mit ihr und den vier Kindern lebte er im Gartenhaus des Humboldtschlösschens in Berlin-Tegel. Er starb 2001 in Geltow-Schwielowsee.

    „Es war eine traumhafte Kindheit und Jugend, die ich dort verlebte“, sagt Caroline von Bismarck heute. Ebenso wie ihre Geschwister erhielt sie eine am Humanismus, an der Kunst und der Naturverbundenheit ausgerichtete Erziehung. „Meine Mutter, die gerne sang, Altblockflöte und Bratsche spielte und malte, hat uns auch zum Erlernen eines Instruments inspiriert.“ So erhielt Caroline Geigenunterricht und nahm mehrfach mit großem Erfolg bei „Jugend musiziert“ teil. Bald wurde sie als Jungstudentin auf dem Begabtenkonservatorium in Berlin, dem Sterninstitut, aufgenommen.

    Nach dem Abitur 1997 studierte sie Musik in Mannheim und Bern. Ab 2003 war sie Mitglied des Philharmonischen Orchesters in Malaga, bis sie 2006 zum Orquestra de la Communidad de Madrid wechselte.

    Im Jahr 1998 lernte sie Evgeny Eliah Sakakushev kennen und lieben. Er ist heute Solocellist im Staatsorchester von Sao Paulo (Brasilien). Gemeinsam organisieren sie seit 2005 jedes Jahr das „Internationale Kammermusikfestival Schloss Wonfurt“ und spielen selbst bei den Konzerten mit. „Ich möchte das Schloss Wonfurt, das meine Eltern 1978 erwarben und restaurierten, als ein Gesamtkunstwerk aus Architektur und künstlerischem Leben mit Musik erfüllen“, so Caroline von Bismarck.

    Das Schloss biete ihr die Möglichkeit, befreundete Musiker einzuladen, mit ihnen zu musizieren und viele Menschen zu erfreuen. „Es ist wie das Herrenhaus in Briest eine Oase, in die ich mich zurückziehen, wo ich mich künstlerisch vertiefen und neue Kreativität entfalten kann.“ Alljährlich ein Kammermusikfestival auszurichten, mache ihr viel Spaß, so wie Evgeny Eliah Sakakushev mit großer Freude das jeweilige Konzertprogramm zusammenstelle. „Sich mit der Persönlichkeit, dem Lebensweg und der Identität der ausgewählten Komponisten auseinander zu setzen, ist sehr spannend“, sagte sie. „Es ist wichtig, um die Musikwerke richtig zu interpretieren und dem Publikum den Hintergrund der Musik erklären zu können.“

    Bei dem Festival in diesem Jahr vom 3. bis 5. Juli mit dem Titel „Ein Sommernachtstraum“ stehe Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 bis 1847) anlässlich seines 200. Geburtstages im Mittelpunkt. Um aber einen Kontrast zu seinen als „lieblich“ bezeichneten Werken zu bieten, habe man auch die Komponisten Ernest Bloch (1880-1959) und Mieczyslaw Weinberg (1919-1996) in das Programm genommen. Sie hätten beide die Geschichte der jüdischen Komponisten weiter geführt. Denn Mendelssohn entstammte einer jüdischen Familie. Dass zudem Kompositionen von Johann Sebastian Bach, Max Bruch und Johannes Brahms gespielt würden, liege zum einen daran, dass Mendelssohn die Werke Bachs für sich und das Publikum wiederentdeckt habe, zum anderen ergänzten die Kompositionen von Bruch und Brahms die „wahrhaft romantische“ Musik Mendelssohns.

    Karten gibt es unter anderem im Internet unter www.musikfest-schloss-wonfurt.org, oder beim Ticket-Service Mainfranken unter Tel. (0 18 01) 052 052.

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