„Ein Höhepunkt des Sängerjahres ist der Tag des Liedes, den wir abwechselnd mit den vier Chören aus den Stadtteilen jedes Jahr ausrichten“, freute sich der stellvertretende Vorsitzende, Klaus Reiserer. Neben dem gastgebenden Verein waren die Sänger von der Eintracht Augsfeld, aus Wülflingen die Chorgemeinschaft sowie der Kinderchor „Kolibris“, der Gospelchor Schleichach und der Männergesangverein Concordia Altershausen-Sechstal in die gut besetzte Rathaushalle gekommen, um mit einem großen Repertoire die Gäste zu unterhalten.
Singen ist ein Erlebnis, bringt Erfahrung, Freundschaften und innere Zufriedenheit und diese Lebensfreude gaben die Sängerinnen und Sänger auch gerne weiter.
„Die wöchentlichen Chorproben sind sehr wichtig, denn nur ständiges Üben der Lieder und der eigenen Stimme führen zu Harmonie und Klangfülle eines Chorsatzes“, betonte Reiserer. So freuten sich die Sangeskünstler über Applaus, den sie reichlich bekamen, der den Chören Dank und Anerkennung ausspricht und Mut verleiht, weiterhin das deutsche Liedgut zu pflegen. Im April vor 90 Jahren gründeten 51 sangesfreudige Männer den „Arbeiter Gesangverein Frohsinn und Naturfreunde Haßfurt“. „Bereits fünf Jahre später gliederte sich ein gemischter Chor an und ein Kinderchor mit 50 bis 60 Kindern übten mit viel Freude den Gesang“, erinnerte Reiserer in seinem historischen Rückblick. In der Mitte der 30iger Jahre musste der „Arbeiter Gesangverein“ aus politischen Gründen pausieren und nannte sich dann „Gesangverein Frohsinn Haßfurt“. Erst nach dem zweiten Weltkrieg ging es mit dem Gesangverein wieder aufwärts und als Schulrat Kamm den gemischten Chor sowie den Männerchor übernahm, verzeichnete der Verein weit über 100 Sänger. Nicht nur mit Faschingsbällen sondern mit Theateraufführungen und bunten Abenden errang sich der Verein viel Anerkennung in seiner Heimatstadt und in den umliegenden Orten. Dem konnte auch Bürgermeister und Hausherr Rudi Eck anerkennend zustimmen und gratulierte zum Geburtstag. „Wir können uns glücklich schätzen, in unserer Stadt und den Stadtteilen noch einige Chorgemeinschaften zu haben, die als wichtige Träger des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens ein ungemein bildendes und belebendes Element in unserem Umfeld sind“, zeigte sich das Stadtoberhaupt stolz. Ein besonderer Dank galt all den aktiven Sängerinnen und Sänger mit der Vorstandschaft und den Chorleitern, die den Gesangverein Frohsinn Haßfurt über 90 Jahre lang hinweg begleitet haben. Sich in einer Gemeinschaft einzufinden und Harmonie zu erzielen bedeutet auch Freude für die Chormitglieder, die zwar oft viel Zeitaufwand für die Proben aufwenden müssen, aber das Geschenk der Freude an die Zuhörer weitergeben können. Der Slogan „Singen hält gesund“ ist für Bürgermeister Rudi Eck auch heute noch völlig berechtigt und so singen seiner Meinung nach viele Chormitglieder unter dem Motto: „Weil es mir Spaß macht“. Als Gruppenvorsitzender der Sangesgruppe Haßberge gratulierte Werner Geisel und freute sich, dass der Chorgesang als sinnvolle Freizeitbeschäftigung eingebunden in Kultur und Harmonie viele positive Spuren hinterlässt. Zwar würden immer mehr Lieder verstummen, die in früheren Zeiten Jung und Alt gemeinsam sangen, so hoffe er, dass dieses Chorkonzert Anregung für die Jugend sei, das Erbe des Gesanges zu bewahren. Die jungen, begeisterungsfähigen Stimmen der „Kolibris“ aus Wülflingen ließen unter der Leitung von Tabea Thurn mit ihrem „Freundschafts-ABC“ zuversichtlich in die Zukunft der Sangeswelt blicken und die Gospelgruppe Schleichach versprach mit poppigem Gospelgesang neben dem traditionell vorgetragenen Liedgut, ebenfalls für ein zukunftsfähiges Weiterbestehen der Chöre – vielleicht auf einer etwas anderen Ebene.
Heiko Kröner leitet nicht nur seit 15 Jahren mit großem Erfolg den Gesangverein Frohsinn, gleichzeitig liegt ihm auch der Gospelchor Schleichach am Herzen, und er führte die Gäste charmant durch den Abend. Die Geschicke des Jubiläumschors liegt bereits seit seit Jahren in den Händen von Walburga Glückert, die seit 40 Jahren dem Verein die Treue hält. Sie und weitere verdiente Mitglieder erfuhren während des Abends eine Würdigung für ihre Verdienste um den Verein.
Von Werner Geisel, Robert Niklaus und Bürgermeister Rudi Eck erhielten die Geehrten eine Urkunde und Anstecknadel des Fränkischen Sängerbundes. Mit dem Lied: „Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“ intonierten alle Sangesfreunde gemeinsam einen Schlussakkord.
Geehrt wurden:
Für zehn Jahre: Heiko Krönert (er wurde als Chorleiter bereits mit der goldenen Stimmgabel auf der Sängerkreistagung in Ebenhausen im März diesen Jahres geehrt) und Reiner Eller.
Für 25 Jahre: Rosa Reisert.
Für 40 Jahre: Walburga Glückert und Günter Krause.
Für 60 Jahre: Hannelore Trütschel und Marianne Tichy.