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HAßFURT: Sparkultur stößt an ihre Grenzen

HAßFURT

Sparkultur stößt an ihre Grenzen

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    Zogen Bilanz: Mit dem Geschäftsergebnis der Sparkasse Ostunterfranken im Jahr 2014 zeigten sich (von links) Silke Brochloß-Gerner, Leiterin Kommunikation, Vorstandsvertreter Thomas Schmitt, der Vorstandsvorsitzende Peter Schleich, Vorstandsmitglied Andreas Linder und Vorstandsvertreter Norbert Geier sehr zufrieden.
    Zogen Bilanz: Mit dem Geschäftsergebnis der Sparkasse Ostunterfranken im Jahr 2014 zeigten sich (von links) Silke Brochloß-Gerner, Leiterin Kommunikation, Vorstandsvertreter Thomas Schmitt, der Vorstandsvorsitzende Peter Schleich, Vorstandsmitglied Andreas Linder und Vorstandsvertreter Norbert Geier sehr zufrieden. Foto: Foto: Ulrike Langer

    „Mit dem Bilanzgewinn 2014 von rund 2,5 Millionen Euro sind wir sehr zufrieden.“ Dieses Fazit zog Peter Schleich, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Ostunterfranken, bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz. „Die Sparkasse präsentiert sich außerdem solide, da die Kundeneinlagen die Kundenkredite um knapp 280 Millionen Euro übersteigen.“

    Der Gewinn hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, auch wenn die Bilanzsumme um 3,1 Prozent auf 1,194 Milliarden Euro gestiegen ist.

    Vorstandsmitglied Andreas Linder bezeichnete aber das weitere Wachstum der Kundeneinlagen um 2,2 Prozent auf 952,9 Millionen Euro (Vorjahr: 932,3 Millionen Euro) als Vertrauensbeweis in die Sparkasse. „Dies ist vor dem Hintergrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank umso bemerkenswerter“, sagte er. „Aber unsere Kunden zeichnen sich durch den Wunsch nach Sicherheit und Flexibilität und gleichzeitig durch einen rationalen Umgang mit der Niedrigzinsphase aus.“

    So habe sich auch das Geldvermögen der Kunden um 37 Millionen Euro oder 2,9 Prozent erhöht. Dazu zählten neben den Kundeneinlagen auch Wertpapiere, Lebensversicherungen und das Bausparen.

    Bevorzugt wurden 2014 flexible, täglich verfügbare Sparformen (plus 4,5 Prozent), aber auch Festgelder mit Laufzeiten zwischen sechs und zwölf Monaten. Nicht gefragt waren hingegen längerfristige Anlageformen.

    Auch wenn die Summe der Wertpapiergeschäfte um 4,2 Prozent auf 61 Millionen Euro zurückging, so war der Nettoabsatz dennoch leicht positiv. „Denn unsere Kunden haben mehr Käufe als Verkäufe getätigt“, erläuterte Andreas Linder.

    115 Millionen Euro neue Kredite

    Im vergangenen Jahr hat die Sparkasse 115,6 Millionen Euro an neuen Krediten vergeben, während 121,4 Millionen Euro an Krediten zurückgezahlt wurden. So hat sich der Kreditbestand um 0,9 Prozent auf 673,7 Millionen Euro reduziert, auch wenn sich der Bestand der Kredite an Privatpersonen um 2,3 Prozent deutlich erhöht hat.

    Über 50 Prozent der Kredite wurden an Firmen ausgezahlt; der Rest ging an private Kunden und hier zu über 81 Prozent in den Wohnungsbau. Aktuell sind noch Darlehenszusagen in Höhe von 11,2 Millionen Euro zur Finanzierung des Wohnungsbaus bei der Sparkasse offen. „Das ist ein Indiz für weiterhin positive Impulse für die örtliche Wirtschaft“, so Linder.

    Er betonte auch, dass die Sparkasse ihrer Aufgabe als klassischer Mittelstandsfinanzierer weiterhin gerecht werde. Daneben habe sie sich in den Bereichen Lebensversicherungen, Haftpflicht-, Unfall- und Sachversicherungen sowie Bausparen hinsichtlich des Absatzes über dem bayerischen Durchschnitt platzieren können. „Hier sind wir eine der Vorzeigesparkassen“, sagte das Vorstandsmitglied.

    Die Sparkasse Ostunterfranken sei mit 296 Mitarbeitern, darunter 23 Auszubildende, in 21 Geschäftsstellen persönlich für ihre Kunden da und unterhalte noch drei SB-Geschäftsstellen. Sie führe 135 590 Konten und Depots, darunter 40 749 Girokonten mit gut 48 000 SparkassenCards und Kreditkarten. Die Zahl der Privatkunden liege bei 51 494 Personen. Über 18 000 von ihnen nutzten auch die Möglichkeit des Homebanking, und immer mehr Kunden nutzten die Sparkassen-Apps.

    „Die aktuelle Lage zeigt, dass die klassische Sparkultur in einer lang anhaltenden Niedrigzinsphase für einen Vermögensaufbau an ihre Grenzen stößt“, sagte Peter Schleich. „Daher sollten unsere Kunden sichere und flexible Anlagen für konkrete Anschaffungen und für einen Notfall wählen, ihr Vermögen auf verschiedene Anlageklassen, auch auf die Kapitalmärkte, streuen ein diversifiziertes Sparen zum Vermögensaufbau nutzen und staatliche Prämien und Fördermöglichkeiten wie vermögenswirksame Leistungen, Riester, Wohnungsbauprämien oder betriebliche Altersvorsorge in Anspruch nehmen.“

    Die Sparkasse habe einen Anlageberatungsprozess in Gang gesetzt. „Wir suchen und finden gemeinsam mit unseren Kunden die für sie optimalen, individuellen Lösungen“, so Peter Schleich.

    Gemäß dem Slogan „Sparkasse Ostunterfranken. Gut für die Region“ habe man der Region auch einiges zurückgegeben, betonte der Vorstandsvorsitzende. „So haben wir zahlreiche Veranstaltungen abgehalten, 130 000 Euro für Soziales, Kunst, Kultur, Denkmalpflege und Sport gespendet, für 200 000 Euro regionale Aufträge erteilt und rund 1,5 Millionen Euro Grund- und Gewerbesteuern gezahlt.“

    Er sehe die Sparkasse trotz anhaltend niedriger Zinsen und weiter steigender regulatorischer Anforderungen für die Herausforderungen des Wettbewerbs in diesem Jahr gut gerüstet. „Wir gehen davon aus, dass wir auch heuer wieder ein solides Geschäftsergebnis präsentieren können“, schloss er die Pressekonferenz.

    Die wichtigsten Kennzahlen

    Bilanzsumme: 1,194 Milliarden Euro (Veränderung zum Vorjahr: plus 3,1 Prozent)

    Bilanzwirksame Kundeneinlagen: 953 Millionen Euro (plus 2,2 Prozent)

    Kundenkredite: 674 Millionen Euro (minus 0,9 Prozent)

    Wertpapierumsatz: 61 Millionen Euro (minus 4,2 Prozent)

    Kundenkonten: 135 590 (minus 1,3 Prozent)

    Anzahl der Privatkunden: 51 494

    Geschäftsstellen: 24 (plus-minus 0 Prozent)

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