Die Grund- und Hauptschule ist nach wie vor ein Streitpunkt in Stettfeld. Das Schulgebäude in Ebelsbach wird von der Gemeinde Ebelsbach als Eigentum beansprucht. Doch die Besitzverhältnisse werfen Fragen auf, wie Stettfelds Bürgermeister Alfons Hartlieb dem Gemeinderat in der Sitzung am Mittwoch berichtete.
Gertrud Bühl, stellvertretende Vorsitzende des Schulverbands, hatte zusammen mit dem ehemaligen Ebelsbacher Bürgermeister Emil Däschner beim Notar die alten Verträge eingesehen. Tatsächlich hatte im Jahr 1976 eine Vermögensauseinandersetzung stattgefunden. „Die ist notariell komplett richtig gemacht, aber – jetzt kommt die Krux – nicht im Grundbuch eingetragen worden“, erläuterte Hartlieb.
Mit dem Vertag von 1976 sei also belegt, dass der alte Schulverband der Eigentümer des Schulhauses in Ebelsbach ist. Allerdings ist dies nicht im Grundbuch eingetragen. Gerade im Blick auf die Bewirtschaftungs- und Erhaltungskosten sorgte dies für Missstimmung, da diese vom Schulverband getragen werden. „Jede Gemeinde – sei es Stettfeld, Breitbrunn oder Kirchlauter– hat ein Schulhaus und eine Turnhalle zu unterhalten. Das machen wir selbst. Die Ebelsbacher haben nichts und die anderen drei Doofen zahlen alles mit!“, machte Hartlieb seinem Unmut Luft. Wegen der ungeklärten Verhältnisse haben die Vertreter des Schulverbands auch die Zustimmung zum Haushaltsplan 2015 verweigert. „2015 sind wir in einer haushaltslosen Zeit im Schulverband, das gibt es nur einmal im ganzen Landkreis.“ Man habe einen Termin bis zum 24. Oktober gesetzt, um die Angelegenheit zu klären.
Das nächste Problem sei der Unterricht der Regelklassen an der Mittelschule. Derzeit werden diese zum Teil in Oberaurach unterrichtet. Auch Bürgermeister Michael Ziegler aus Eltmann sehe dies als „Unding“ an, da in Ebelsbach genug Platz wäre. Auch Raimund Willert, Rektor der Eltmanner Mittelschule, befürworte diese Lösung. Ein Gespräch mit dem Schulamt habe aber ergeben, dass Ebelsbachs Bürgermeister Walter Ziegler keine weiteren Klassen in Ebelsbach haben will. „Er weiß auch warum, denn in dem Moment in dem wir wieder drei oder vier Mittelschulklassen in Ebelsbach haben, ist die Stettfelder Schule weiterhin im Einsatz“, verdeutlichte Hartlieb. Zudem habe er von einem Ebelsbacher erfahren, dass erneut eine Bürgerinitiative gegen die Schule in Stettfeld angestrebt werde. „Das Ziel soll sein, das Schulhaus in Stettfeld zu den Herbstferien zu schließen“, sagte der Bürgermeister.
„Da stehen aber bei Weitem nicht alle Eltern dahinter“, erklärte Doris Simon. „Viele sagen, dass da reiner Eigennutz dahinter steckt.“ Auch der Elternbeirat habe sich von Anfang an von diesen Vorkommnissen distanziert.
Dennoch sahen die Räte eine „Gemeinschaft“ nicht gegeben. Helmut Schöpplein forderte deshalb, anzufragen, ob man die Stettfelder Kinder auch in Oberhaid unterrichten könnte. Der Bürgermeister machte deutlich, dass das Schulamt dies wohl nicht genehmigen werde. „Irgendwann muss man einfach einmal Maßnahmen ergreifen, da ist doch keine Zusammenarbeit mehr zu erkennen“, erklärte Schöpplein, was ihm zahlreiches zustimmendes Nicken einbrachte. Udo Busch fand eine noch spitzere Zusammenfassung der Situation: „Dieser Kindergarten ist doch das allerletzte!“