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Tief im Fabelwesenwald

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Tief im Fabelwesenwald

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    "Tief im Fabelwesenwald, da steht sie mitten drin, aus Eisen Stahl und Zinn", die Ritterburg des Ritter Rost. Rost (Fritz Hallwirth), eine Registrierkasse auf Beinen, ist "außen hart und innen hohl" und schwärmt von kandierten Büroklammern. Auch wenn er eher ein Angeber als ein mutiger Schwertkämpfer ist, haben ihn seine Freunde lieb.

    Vor allem das Burgfräulein Bö (Andrea Tiessen-Lehmann), die mit ihrem sprechenden Hut nicht nur die Burg in Schuss halten muss, sondern nach zahlreichen Abenteuern am Ende Rost und den Drachen Koks (Werner Lorenz) gerade noch zur rechten Zeit auf ihrem Feuerstuhl retten kann. "Ich habe die Kraft, ich habe den Mut, ich kann, was der Ritter kann, aber dreimal so gut", hatte sie bereits zu Beginn des Musicals von Jörg Hilbert und Felix Janosa vor den 430 Kindern gesungen.

    Doch die Hexe (Gabriele Marquardt) sollte im Fabelwesenwald bald alles durcheinander bringen, da sie den Ritter zwar mit ihren Röhrenarmen und dem Zauberstab in Form eines Netzsteckers und dem magischen Spruch "Backe, backe Brötchen, der Ritter ist ein Krötchen" in einen Rostfrosch verzaubern, nicht aber ihren Stinkesockeneintopf ohne das Feuer von Koks zum Kochen bringen konnte.

    Um Koks zu bekommen, hatte sie deshalb dem Ritter zum Tausch eine Spieluhr angeboten. Doch weil der nicht wusste, was er machen sollte und er seinen Telefonjoker Bö nicht anrufen konnte, da zu dieser Zeit das Telefon noch gar nicht erfunden war, verwandelte sie Rost in eine gelbe Kröte, und Koks machte sich auf den Weg zu seinem Drachenonkel Hans, der in Amerika in der St. Georgenstraße 15 lebte.

    Auf seiner Flucht, die von den Kindern im Publikum lautstark und begeistert begleitet wurde, traf er auf Räuber und Matrosen, die ihn gegen eine Belohnung zurück zur Hexe Verstexe bringen wollten. Doch ein ums andere Mal gelang es Koks, immerhin schon zehn Millionen Jahre alt, sich aus mit List und Feuer aus ihren Fängen zu befreien. Selbst ein Reklamehai ("Wenn der kleine Hunger kommt") konnte ihm nichts anhaben.

    Mal rockige, mal romantische Untertöne verliehen Koks und den anderen Figuren dabei Klaus Neubert an der Gitarre, Tobias Thomann am Schlagzeug und Petra Schlosser am Piano, die auch die musikalische Leitung hatte. Taktvoll nahmen sich die Musiker häufig zurück, um gezielt an besonders spannenden Stellen dynamisch nach vorne zu preschen.

    Weniger ist oft mehr, hatte sich die Schauspielcrew um Regisseurin Nina Lorenz und Ausstattungsleiterin Stelly My auch beim Bühnenbild gedacht und sich für ein herrlich reduziertes entschieden. Im Mittelpunkt stand eine überdimensionale Dose, die im Ganzen die Ritterburg des Ritter Rost, halbiert ein Boot und geviertelt Bäume im Fabelwesenwald darstellte. Und behängt mit Samtvorhängen bildete die Dose das Schloss der Hexe Verstexe, wo das Finale des Musicals sich abspielte und die Schauspieler ihre mimischen, gestischen und gesanglichen Fähigkeiten noch einmal in einem Feuerwerk an Freude ausspielten.

    Denn Koks war der Hexe selbst in ihre Röhrenarme gelaufen und sollte nun den Stinkesockeneintopf befeuern. "Ich kann jetzt alles mögliche spucken, bloß kein Feuer", maulte der Drache, als Bö und der Rostfrosch auftauchten, und die Hexe aus Versehen den Ritter in eine vergoldete Registrierkasse und sich selbst in einen Raben verwandelte.

    Darüber war nicht nur Koks, sondern vor allem auch die Bö erleichtert, die für die Erledigung der Ritteraufgaben von Rost einen dicken Schmatz erwartete. Und begleitet von Musik und Beifallsstürmen des kleinen und großen Publikums schenkte am Ende der Ritter Rost der Bö eine "Rose aus der Dose".

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