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UESCHERSDORF: "Ü" oder "Ue", das ist hier die Frage

UESCHERSDORF

"Ü" oder "Ue", das ist hier die Frage

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    "Ue" ist die amtliche Schreibung, die sich beispielsweise auf den Schreiben der Verwaltung, im Telefonbuch oder auf der Landkarte findet. Aber auch das "Ü" taucht hier und da noch auf. Besonders kurios erscheint die unterschiedliche Schreibweise auf den Ortsschildern: Wenn man von Erlsdorf oder Birkach kommend nach "Üschersdorf" einfährt, kündigen die Tafeln den Ankömmlingen aus Richtung Fitzendorf und Goßmannsdorf "Ueschersdorf" an.

    Wie kommt's? Etwas Licht ins Dunkel bringt Hildegard Schwachula von der Abteilung Verkehrswesen im Landratsamt. Beim Bestellen der Schilder beim Hersteller könne ein Fehler aufgetreten sein, genau sei das allerdings nicht mehr nachzuvollziehen, erklärt Schwachula.

    Und sie weist darauf hin, dass für unterschiedliche Straßentypen und damit auch für die Schilder verschiedene Behörden zuständig sind. Das passt: An der Ortsdurchfahrt, einer Kreisstraße, ist das "Ü" zu finden, auf den Schildern an den Gemeindeverbindungsstraßen steht das amtlich korrekte "Ue".

    Wo die unterschiedlichen Schreibweisen ihren Ursprung haben, darüber kann man nur Vermutungen anstellen. Nach den Angaben von Brigitte Gerber, die das Archiv der Gemeinde Burgpreppach geordnet hat, wurde bis nach dem Krieg nur das "Ü" verwendet. Auch die Chronik, die im vergangenen Jahr zum 300-jährigen Marktrecht-Jubiläum erschienen ist, folgt dieser Schreibweise.

    Ein Anruf bei der Sprachberatungsstelle des Dudenverlages bringt auch keinen endgültigen Aufschluss. Möglicherweise, vermutet ein dortiger Mitarbeiter, wurde in manchen Dokumenten der Ortsname in Großbuchstaben geschrieben und dann beim Umschreiben das "UE" übertragen.

    Und wie halten es die Ueschersdorfer selber? Im Ort sind beide Schreibweisen gebräuchlich. "Einer schreibt's so, der andere so", sagt Erwin Widmann, letzter Bürgermeister des Ortes vor der Eingemeindung zum Markt Burgpreppach. "Richtig ist 'Ue', aber ich schreibe selber oft 'Ü'", bekennt er.

    Hildegard Nicklaus meint, dass den Älteren "Ue" als Schreibweise vertraut sei. Sie befasst sich auch mit dem Dorfleben früherer Zeiten. Auf einer älteren Ansichtskarte finde sich das "Ue", auf einer anderen das "Ü", erzählt sie.

    OGV-Vorsitzender Ludwig Thein berichtet, dass er selbst meistens "Ue" schreibt, doch es gebe viele, die das "Ü" verwenden. Die Freiwillige Feuerwehr verwendet auf dem Schild ihres Vereinsheims das "Ü".

    Ortssprecher Matthias Kunzelmann schließlich kennt, ebenso wie seine neunjährige Tochter Lisa, von der Schule her nur das amtliche "Ue". Probleme gebe es nur mit der Post: "Mit 'Ue' kommen die tollsten Varianten heraus, Meschersdorf zum Beispiel".

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