Am Totensonntag eine kritische Auseinandersetzung mit der bestehenden Bestattungskultur wagen – das wollen die beiden evangelischen Kirchengemeinden Westheim und Eschenau am Sonntag, 24. November, tun, heißt es in einer Pressemitteilung.
Das Leben bejahen – auch im Trauerfall. Hierfür stehe die Bestattungskultur. Sie unterstütze die Menschen, um das seelische Gleichgewicht wieder zu erlangen. Über einen Zeitraum von knapp zwei Jahrtausenden sei sie in diesem Kulturkreis fest in christlicher Hand.
Heute sei sie jedoch einem „revolutionären Umwandlungsprozess“ unterworfen. Die Erdbestattung verliere an Bedeutung, die Feuerbestattung eröffne ungeahnte Beisetzungsalternativen, auch außerhalb der Friedhofsmauern.
Wo liegen die Ursprünge der Bestattungskultur? Wohin wird sie die Menschen führen? Und insbesondere: Welchen Bedürfnissen hat sie Rechnung zu tragen?
Diesem Fragenkomplex ist eine Veranstaltung unter der Leitung von Pfarrer Urs Espeel gewidmet. Sein Anliegen sei es, so Espeel, „einen Raum zu bieten, in dem Menschen erfahren, wie sie dem Tod, dem eigenen Tod sowie dem Tod eines Nahestehenden, begegnen können, ohne ihn verdrängen zu müssen“.
Die Veranstaltung am Totensonntag beginnt um 14 Uhr im Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Westheim. In das Thema einstimmen wird das aus dem Mittelalter stammende, spannungsgeladene Streitlied zwischen dem Leben und dem Tod. Vorgetragen wird es von einem Projektchor unter der Leitung von Tatjana Gorzny. Es folgt ein Vortrag von Wolfgang Aull, Vorstand der Kirchengemeinde Eschenau, über die Bestattungskultur im Wertespiegel einer sich wandelnden Zeit.