Einer mehr als 240-jährigen Wallfahrtstradition entsprechend, machten sich am vergangenem Wochenende 60 Fußwallfahrer von Knetzgau aus auf den Weg nach Gößweinstein zur Basilika der „Heiligsten Dreifaltigkeit“.
Als Termin steht seit alters her der dritte Sonntag nach Pfingsten fest, um nach einer Unterbrechung von rund 100 Jahren zum zweiten Mal eine Fußwallfahrt (zusätzlich zur Buswallfahrt) durchzuführen.
Kaplan Andreas Kneitz stellte die Wallfahrt unter das Motto: „Unterwegs auf Wegen des Glaubens“, die am frühen Freitagmorgen mit einem Gottesdienst in der Knetzgauer Pfarrkirche mit anschließendem Segen der neuen Pilgerkreuze begann. Gestärkt durch den Segen vom Altar machten sich die Wallfahrer aller Altersgruppen zusammen mit dem Seelsorger auf den etwa 85 Kilometer langen Fußmarsch in die Fränkische Schweiz. Dankenswerter Weise fanden sich wieder genügend Firmen und Privatpersonen, um die Versorgung der Pilgergruppe unterwegs sicherzustellen.
Die erste Etappenstrecke führte über Oberschleichach und Kirchaich nach Priesendorf, wo in der Kirche vor der Mittagsrast das Bartholomäuslied erklang. Nach einer Aussetzungsfeier am Nachmittag in Mühlendorf wurden die Wallfahrer von den Stegauracher Ministranten samt Pfarrer am Ortsrand abgeholt und in die dortige Kirche geleitet, was den Schlusspunkt des ersten Wallfahrtstages setzte.
Am Samstag lag eine weite Wegstrecke vor den Wallfahrern, der zur Fähre nach Pettstadt, am Rhein-Main-Donau-Kanal entlang nach Altendorf, weiter nach Drosendorf am Fuße des Feuersteins führte. Auch hier erlebten die Wallfahrer, wie in allen Dörfern unterwegs, einen freudigen Empfang. Ministranten geleiteten die Wallfahrer in die Dorfkirche, um einen Pilgergottesdienst zu feiern. Anschließend ging es bei steilem Anstieg zum Feuerstein, wo am Abend in der gleichnamigen Burg das Übernachtungsdomizil eingenommen wurde.
Noch in der Dunkelheit brachen die Wallfahrer am Sonntagmorgen auf, um über Ebermannstadt nach Windischgaillenreuth zu ziehen, wo sich die Buswallfahrer dazu gesellten. Unter dem vollen Geläut der Glocken erreichte die Wallfahrtsgruppe die Basilika in Gößweinstein, wo sie Franziskanerpater Flavian begrüßte. Beim anschließenden Wallfahrtshochamt ging der Knetzgauer Kaplan Kneitz in seiner Predigt auf den Ursprung der Wallfahrt nach Gößweinstein ein und verdeutlichte, dass auch über Jahrhunderte hinweg Gott nicht abzuschaffen sei.
Bevor sich die Wallfahrer auf die Heimreise begaben, besuchten sie den neu gestalteten Kreuzweg und die Marienfeier. Der feierliche Abschluss der diesjährigen Gößweinsteinwallfahrt führte in die Knetzgauer Pfarrkirche. Dankbar waren alle Wallfahrer – ob zu Fuß oder mit dem Bus – für das große Geschenk, das ihnen durch die gemeinsamen Wallfahrtstage bereitet worden war.
Um gemeinsame Erinnerungen an diese erfüllten Tage auszutauschen, findet am Freitag, 5. Juli, für alle diesjährigen Gößweinsteinwallfahrer ein Nachtreffen statt, das mit einem Gottesdienst in der Knetzgauer Pfarrkirche um 18.30 Uhr beginnt.