Der Herrenhofbund, die Vereinigung Ehemaliger des Haßfurter Regiomontanus-Gymnasiums (RMG), hat einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzende bleibt Ursula Mohr, die Unterstützung durch Christoph Appel bekommt. Schatzmeisterin ist Karin Mohr, Schriftführer Peter Danzer. Kassenprüfer bleiben Margarete von Andrian-Werburg und Dieter Bauernschmitt. Max Bauer, Schulleiter am Regiomontanus-Gymnasium, ist von Amts wegen im Vorstand vertreten. Als Beiräte wurden Thomas Tully, Uta Voll, Wolfgang Jäger, Ines Heiduk und Manuela Stecher gewählt.
Uta Voll ging in Vertretung für die erkrankte Ursula Mohr während der Jahreshauptversammlung auf die Tätigkeiten im vergangenen Jahr ein. Maria Eirich berichtete von der Ehemaligen-Plattform REX – Regiomontanus Experience Exchange (www.rmgrex.de). Sie appellierte an die Mitglieder, diese Plattform weiterzuempfehlen; die Plattform diene der Vernetzung von Schülern, Lehrern und Ehemaligen der Schule und biete Beratung, Unterstützung und Erfahrungsaustausch zu Studium, Ausbildung und Beruf.
Im Verlauf der Versammlung referierte Elektroingenieur Michael Danzer, der 1996 sein Abitur am RMG ablegte und stellvertretender Fachgebietsleiter des Fachgebietes Akkumulatoren am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Ulm und dort Gruppenleiter der Batteriesystemtechnik ist. Sein Thema: Lithium-Ionen-Batterien als elektrotechnischer Energiespeicher für die Energiewende. Mit Interesse habe er die Energiewende im Landkreis Haßberge durch die GUT verfolgt, meinte Danzer einleitend.
Den Energiebedarf in Deutschland zu halbieren und größtenteils durch erneuerbare Energien zu decken, sei ein großes Ziel. Hierzu müsste in den nächsten zehn Jahren jedes sechste Haus energetisch saniert werden, müssten der Kohlendioxid-Ausstoß im Verkehr gesenkt und alternative Kraftstoffe ausgebaut werden. Ein Bremsklotz bei der Energiewende sei laut Danzer die Politik, vor allem die FDP, die entsprechende Gesetze abschaffen will. Aber auch die Netzbetreiber selbst seien Bremser, die einen Blackout und einen „Kosten-Tsunami“ befürchteten.
Die Energiewende sei stark durch den Mittelstand und die Bürgerbeteiligung geprägt. So verwies der Wissenschaftler auf eine Angst, die bewusst bei den Bürgern geschürt würde. Aber diese würden vernünftig reagieren und die Energiewende als eine Art Lebensversicherung betrachten und auch bereit sein, höhere Strompreise zu akzeptieren. Laut Danzer müsse die Energieeffizienz erhöht, müssten Flexibilitätsoptionen ausgebaut werden. Damit seien übers Land verteilte kleine Energieerzeuger gemeint, wie Photovoltaikanlagen.
Mit regelbaren Kraftwerken, einem Lastenmanagement und dem Netzausbau seien saisonale Stromüberschüsse in den Griff zu bekommen. Als Stromspeicher würden sich Lithium-Ionen-Batterien durchsetzen. Wobei die Optimierung von Speicherkapazitäten ausbaufähig sei.