Bei der Theatergruppe der DJK Happertshausen ist „Alles bestens geregelt“, denn mit dem gleichnamigen Dreiakter von Bernd Gombold konnten die Laienschauspieler der DJK unter Regie von Robert Krug erneut einen Volltreffer landen und das zahlreiche Publikum begeistern.
Alle Hände voll zu tun hat die Jungbäuerin Rosi (gespielt von Petra Krug), die nach dem Unfalltod ihres Mannes nun den Hof alleine bewirtschaften muss. Hinzu kommt noch der ständige Ärger mit ihrem schlitzohrigen und mit allen Wassern gewaschenen Schwiegervater Anton (Michael Schunk), der sich selbst am Brunnen ankettet und in den Hungerstreik tritt.
Als dann jedoch Klara (Yvonne Saum), die Mutter von Rosi auf den Bauernhof eintrifft, wird der nicht gerade gepflegte Opa Anton erst einmal in die Badewanne gesteckt und von oben bis unten ordentlich durchgeschrubbt. Da erscheint natürlich sofort die neugierige Nachbarin Brunhilde (Manuela Handke), die als dorfbekannter Geizhals sofort von Wasserverschwendung spricht und die braune Brühe von Opa Antons Bad für ihren Mann mit nach Hause nimmt. Sie vergreift sich an allem, ob es das Frühstück, der Sekt oder die Zeitschrift „Herzschmerz“ ist.
Die Postbotin Lisa (Andrea Schneider) ist ebenfalls ein Fan der Zeitschrift „Herzschmerz“ und zudem eifrige Leserin der Rubrik von „Frau zu Frau“, in der die Kolumnistin Britta von Schwallbach vielseitige Ratschläge an die Frauenwelt weitergibt. Da Lisa die „Herzschmerz“ auch während dem Postausfahren liest, führt dies natürlich zu diversen Unfällen. Und laut Britta von Schwallbach können Unfälle auch hilfreich bei der Suche nach einem Mann sein, wenn denn nur der Richtige vor ihr Postfahrrad läuft.
Herr Doktor als Geburtshelfer
Und prompt übersieht sie den Wanderer Dr. Reinhard Kümmerlich (Wolfgang Hepp), der eigentlich nur nach den Weg fragen wollte. Aber mit einem Schnittmuster für ein Hemd als Wanderkarte kann man ja nicht weit kommen. Die beiden Verletzten werden auf den Hof von Bäuerin Rosi verarztet.
Rosi hält Herrn Kümmerlich, Doktor der Chemie, irrtümlicher Weise für den neuen Tierarzt und so muss dieser kurzerhand als Geburtshelfer bei Kuh Anke anpacken, hat so seine Mühe, als er den Stier Hector melken will und ist auch beim Besamen einer Kuh mächtig überfordert.
Nachdem die Rosi das Nebenhäuschen von Opa Anton als Ferienwohnung umgebaut hat, sollen dort Feriengäste einziehen. Damit ist Opa Anton aber gar nicht einverstanden und kündigt an, die Gäste so schnell wie möglich wieder zu vertreiben. Um die Bäuerin Rosi auf andere Gedanken zu bringen, inseriert er in der Zeitschrift „Herzschmerz“ unter Bekanntschaften, dass eine Bäuerin mit viel Hektar, Mähdrescher und „optischen Mängeln“ einen tüchtigen Bauern sucht.
Die Anzeige hat auch schnell Erfolg und es erscheint mit Gustav Glitzer (Dirk Johann) ein Heiratskandidat, der aber ganz und gar nicht den Erwartungen der Rosi entspricht. Gustav weiß auch nicht, wer die „Richtige“ ist und erhält von allen Frauen auf das Kennwort „Liebe vergeht – Hektar besteht“ immer einen Korb. Dabei wird ihm auch noch das geliebte Mofa entwendet, das sich in den Händen von Lisa wiederfindet, denn die kann es ja ganz gut zum Postausfahren gebrauchen.
Früher gab es den Frühjahrsputz
Bald schon reist der erste Feriengast, ein Schriftsteller namens Hans-Joachim Hassmich (Florian Klarmann) an. Er möchte auf dem Hof in Ruhe an seinem neuen Buch arbeiten. Doch Bäuerin Rosi findet schnell heraus, dass es sich bei dem Feriengast „Hajo“ um den Autor von frauenfeindlichen Büchern handelt und unter anderem behauptet, dass der „Weltfrauentag“ früher einmal „Frühjahrsputz“ hieß.
Nachdem sich die Nachbarin Brunhilde mit einer Leserzuschrift an die Ratgeberin Britta von Schwallbach wendet, findet der listige Opa Anton heraus, dass überraschender Weise Hajo Hassmich der Verfasser der Tipps von Britta von Schwalbach ist, und die gut gemeinten Ratschläge an den Verlag verkauft.
Als dann noch Angelique Chantal Jennifer (Nadine Krug), die heimliche Geliebte von Hajo, auftaucht und von Brunhilde als Britta von Schwallbach erkannt wird, löst dies einigen Trubel aus...
Mit kräftigem Szenenapplaus zeigte das Publikum, dass die Theaterspieler der DJK ihr Handwerk bestens verstehen. Für die Maske zeigten sich Wilma Böhm und Simone Willner verantwortlich.
In Eigenleistung hatten die Theaterspieler, zusammen mit Robert Krug, Manfred Krug, Stefan Krug und Artur Willner, auch wieder eine wunderbare Kulisse geschaffen.
Für die letzten Vorstellungen in Happertshausen am 22., 23. und 24. Januar gibt es noch Karten bei Sigrid Hepp unter Tel. (0 95 23) 76 58 oder an der Abendkasse.