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HASSFURT: Von Norwegern stricken lernen

HASSFURT

Von Norwegern stricken lernen

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    Gut getroffen? Ulrike Goth aus Haßfurt hat an einem ungewöhnlichen Wettbewerb teilgenommen. Für „Strick‘ Deinen Doppelgänger“ hat sie drei Puppen gefertigt, die ihren menschlichen Vorbildern Franz Wölfel, Jutta Gillich und Anette Haas zum Verwechseln ähnlich sehen sollen.
    Gut getroffen? Ulrike Goth aus Haßfurt hat an einem ungewöhnlichen Wettbewerb teilgenommen. Für „Strick‘ Deinen Doppelgänger“ hat sie drei Puppen gefertigt, die ihren menschlichen Vorbildern Franz Wölfel, Jutta Gillich und Anette Haas zum Verwechseln ähnlich sehen sollen. Foto: Fotos (2): Ulrike Langer

    Die strickenden Norweger Arne & Carlos revolutionieren das Handarbeiten. Von ihren Büchern „Julekuler“ und „Strikkedukker“, in denen sie Anleitungen für gestrickte Weihnachtskugeln und Puppen geben, hat sich auch Ulrike Goth aus Haßfurt faszinieren lassen. Jetzt beteiligte sie sich an dem Strikkedukker-Wettbewerb „Strick‘ Deinen Doppelgänger“.

    Ulrike Goth strickt und häkelt gerne. „Stricken ist wie Meditation. Es entspannt ungemein“, erklärte sie. Im vorigen Jahr erwarb sie auf Empfehlung von Anette Haas, Mitarbeiterin einer Buchhandlung in Haßfurt, das Buch von Arne Nerjodet und Carlos Zachrison mit dem Titel „Julekuler – Gestrickte Weihnachtskugeln“. „Darin präsentieren die Strickdesigner die traditionellen Julekuler aus Norwegen als Strickmodelle, und das fand ich sehr witzig“, so Ulrike Goth. Sie strickte verschiedene Weihnachtskugeln, die sich durch das beliebte norwegische Strickmuster auszeichnen, und verschenkte gleich ein paar zum Fest.

    Als im Frühjahr dieses Jahres das nächste Buch „Strikkedukker – Gestrickte Puppen“ erschien, fand sie die Idee zwar interessant. Sie wusste aber nicht, für wen sie denn Puppen stricken sollte. Dass sie das Buch letztendlich doch erwarb, lag an dem Strikkedukker-Wettbewerb. Denn der Verlag hatte alle Strickbegeisterten aufgerufen, bis Ende August einen Doppelgänger zu stricken: von sich selbst, von Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten.

    Ein Wochenende in Oslo?

    Demjenigen, der den schönsten Doppelgänger strickt, wurden ein Wochenende in Oslo mit Arne & Carlos in Aussicht gestellt. Die von einer Jury gekürten Sieger nehmen am 13. Oktober bei der Buchmesse in Frankfurt an der Siegerehrung mit Arne & Carlos teil.

    „Zum einen haben mich der Wettbewerb und der Hauptpreis gereizt, zum anderen gehört meine Liebe dem Puppentheater“, so Ulrike Goth, die an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Haßfurt pädagogische Fächer, Deutsch und Theater unterrichtet und immer wieder Handpuppen und Stabfiguren mit den Schülern baut.

    Puppen zu stricken, war also eine neue Herausforderung für sie. Bei der Frage, wen sie denn stricken sollte, fiel ihre Wahl auf das Team der Buchhandlung Glückstein. „Ich dachte, es wäre doch schön, Doppelgänger vom Inhaber Franz Wölfel und seinen Mitarbeiterinnen Anette Haas und Jutta Gillich zu stricken“, so die 45-Jährige.

    Detailarbeit

    Gesagt, getan. Entsprechend der Grundanleitung in dem Buch strickte sie aus dem Gedächtnis zunächst eine Puppe, die Anette Haas wie aus dem Gesicht geschnitten erscheint. „Ab und zu bin ich in die Buchhandlung gegangen, um zu sehen, ob alles passte“, erzählt die Studienrätin. „Dann habe ich alle drei fotografiert und nach der Vorlage die beiden anderen Puppen gefertigt.“

    Das Wichtigste an dem Wettbewerb war, dass die Puppen den Personen zum Verwechseln ähnlich sehen sollten. „Das war gar nicht so einfach, denn ich wollte ja den Typ jeder einzelnen Person treffen und musste auch die Kleider und Accessoires farbgenau anfertigen“, so Ulrike Goth. Besonders aufwändig waren beispielsweise die Haare, die teils in den Kopf geknüpft, teils aufgenäht wurden, die Brillen und Ohrringe, die sie aus Metall herstellte und dann umhäkelte, oder die Schuhe, die sie zum Teil strickte und zum Teil häkelte.

    Viel gelacht

    „Am Schluss war ich froh, als ich fertig war“, so Ulrike Goth. „Doch insgesamt betrachtet hat es unglaublich viel Spaß gemacht und wir haben alle in dieser Zeit sehr viel zusammen gelacht.“

    Zum Schluss fertigte sie Fotos von ihren Puppen und schickte sie zusammen mit einem Bild der „Originale“ für den Wettbewerb ein. Die Puppen selbst wird sie nach Bekanntgabe der Ergebnisse dem Haßfurter Team schenken, das „Modell“ gestanden hat.

    Egal, ob Ulrike Goth einen Preis gewinnt oder nicht. Sie fährt auf jeden Fall am 13. Oktober zur Frankfurter Buchmesse, um Arne & Carlos zu sehen. Und natürlich auch, um sich über die neuesten Buchtrends zu informieren. „Denn Lesen ist ebenfalls ein Hobby von mir.“

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