Die Firma Loacker Recycling in Wonfurt muss dafür sorgen, dass sie ihre Emissionen deutlich reduziert. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Umwelt (LfU) nach Auswertung weiterer Proben von Staubniederschlägen und Bodenproben aus der Umgebung der Firma. Diese haben eine bedenkliche Konzentration bestimmter Giftstoffe ergeben, jedoch keine Grenzwerte überschritten. Die von Loacker beantragten Baumaßnahmen, vor allem die Einhausung der Schredderanlagen, seien aus diesem Grund geboten, so das LfU.
Diese Bewertung des LfU ist einer Pressemitteilung des Landratsamtes Haßberge vom Montagnachmittag zu entnehmen. „Aus Vorsorgegründen“, heißt es darin, habe das Landratsamt in Abstimmung mit dem LfU veranlasst, den Analyseumfang der Untersuchungen zum Staubniederschlag und zur Schadstoffkonzentration in der Luft auf bromierte Dioxine und Furane auszuweiten. Analysiert worden seien auch Rückstellproben von Untersuchungen und von Bodenproben. Diese Stoffe würden laut Landratsamt deutschlandweit routinemäßig nicht überprüft.
Das LfU weise mit dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit darauf hin, dass Untersuchungen in der Luft keine Hinweise auf gesundheitlich bedenkliche Belastungen ergeben hätten. An allen drei Messpunkten sei der Zielwert des Länderausschusses für Immissionsschutz von 150 Femtogramm (10-15 Gramm) pro Kubikmeter unterschritten worden. Beim Staubniederschlag in der unmittelbaren Umgebung der Betriebsstätte zeige sich aber eine Anreicherung der bromierten Dioxine und Furane (PBDD/F) und Dioxin ähnlichen Biphenyle (PCB) im Boden – auch wenn der in der Bodenschutz- und Altlasten-Verordnung für Kinderspielflächen, der sensibelsten Nutzung, aufgeführte Maßnahmewert weit unterschritten ist.
„Die geringe Belastung in der Luft und die erhöhte Belastung im Staubniederschlag zeigen, dass diese Verbindungen weniger gasförmig oder am Feinstaub gebunden vorliegen, sondern sich vor allem im Grobstaub befinden“, stellt das Landratsamt fest. Damit sei davon auszugehen, dass sich die erhöhte Belastung auf das unmittelbare Umfeld insbesondere östlich und westlich der Betriebsstätte Loacker beschränke und damit auf den Bereich des östlichen Industrie- und Gewerbegebietes.
Die Ergebnisse der Messungen veröffentlicht das Landratsamt im Internet unter www.hassberge.de