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AIDHAUSEN: Waldbegang: Freut sich der Borkenkäfer, leidet der Wald

AIDHAUSEN

Waldbegang: Freut sich der Borkenkäfer, leidet der Wald

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    In der Abteilung „Kühschlag“ wurden lichte Flächen mit Spitzahorn ohne Wildschutzzaun bepflanzt. Hüllen schützen vor Wildverbiss und Brombeerhecken müssen klein gehalten werden, so Förster Streck (vorne), dahinter Franz Eders Nachfolger Jürgen Hahn.
    In der Abteilung „Kühschlag“ wurden lichte Flächen mit Spitzahorn ohne Wildschutzzaun bepflanzt. Hüllen schützen vor Wildverbiss und Brombeerhecken müssen klein gehalten werden, so Förster Streck (vorne), dahinter Franz Eders Nachfolger Jürgen Hahn. Foto: Foto: Ulrich Kind

    Die Entwicklung der Wiederaufforstung nach dem Jahrhundertsturm „Wiebke“ vor 28 Jahren im Aidhäuser Gemeindewald, am Beispiel des Happertshäuser Urleswaldes, war beim Waldbegang des Gemeinderats mit Förster Bernhard Streck vom Forstrevier Hofheim und Forstoberrat Franz Eder vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt der erste Besichtigungspunkt. Mit dabei: Jürgen Hahn, der Nachfolger von Franz Eder, der in den Ruhestand tritt.

    Die Ratsmitglieder erfuhren von den kürzlich abgeschlossenen Hiebmaßnahmen im Rahmen der Bestandspflege in den früheren Aufforstungsflächen. Die Zäune sind längs verschwunden, der natürliche Aufwuchs durch Naturverjüngung stellte sich im Rahmen der langfristigen Bewirtschaftung wie erwartet ein. Weil der Waldboden in der Senke feucht ist, ist es erforderlich, für die weitere Pflege der nachgewachsen Bäume, einen befestigten Rückeweg mit Recyclingmaterial anzulegen.

    Die Trockenheit hinterließ in den Aufforstungsbeständen je nach Bodenqualität deutliche Spuren. Der Klimawandel mache sich bemerkbar, seit dem Jahr 1980 gehe man in der Waldbewirtschaftung deshalb andere Wege, so Eder. Man setze mehr auf Naturverjüngung mit standorterprobten Pflanzen, möglichst aus dem eigenen Forstbereich. Das Pflanzmaterial sei an die Standorte angepasst und wird bei der Naturverjüngung im Samen weitergegeben.

    Auf den „Wiebke“-Flächen haben sich als Naturverjüngung Ahornbestände gebildet. Die vorhandenen Buchen seien gegen die Konkurrenzarten leider nicht durchgewachsen. Auch hier komme das Eschentriebsterben hinzu, dem man landesweit machtlos ausgeliefert sei. Gegen diese Pilzkrankheit sei noch kein Kraut gewachsen, erklärte Eder.

    Der massive Borkenkäferbefall in diesem Sommer setzte den Nadelbäumen stark zu, berichtete Streck. Die befallenen Fichten mussten schnellstes entnommen werden, um eine Verbreitung des Baumschädlings zu begrenzen. Mittlerweile habe sich wegen der trockenen Witterung sogar eine dritte Generation der Baumschädlinge entwickelt. Bei anhaltend sonnigem Wetter müsste die Borkenkäferentwicklung deshalb beobachtet werden, um Schäden schnell begrenzen zu können, sagten beide Forstfachleute. Für „Käferholz“ zeichnen sich bei der Vermarktung weiter fallende Preise ab, denn in Tschechien seien rund zwölf Millionen Festmeter Käferholz angefallen – alles Folgen des Klimawandels.

    In der Waldabteilung „Kühschlag“ wurden kleinere lichte Flächen mit Spitzahorn ohne Wildschutzzaun bepflanzt. Zum Schutz vor Wildverbiss stehen die Pflanzen in Wuchsschutzhüllen (Dupexhüllen).

    In der Abteilung „Birkenrangen“ (Urles) haben sich die verbliebenen Douglasien nach dem Sturmschaden im Jahr 2015 gehalten. Nachdem das Käferholz aufgearbeitet worden war, solle hier die Naturverjüngung von Buche und Eiche ohne Zaun gefördert werden, hier sei auch die Mitarbeit der Jäger gefragt. Gleichzeitig müsse konsequent beim aufkommenden Brombeerheckenwuchs dagegen gehalten werden.

    Der Gemeinderat stimmte dem Waldbericht 2018 und dem Plan für 2019 zu, ebenso einer Kurzumtrieb-Plantage für Hackschnitzel.

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