332,8 Kilogramm Abfall wirft der Landkreisbürger, gleich ob Kind, Erwachsener oder Greis, im Durchschnitt jährlich in Mülltonne, Wertstoffcontainer oder stellt ihn auf die Straße. Der bayerische Wert liegt bei 412,6 Kilogramm. Dies errechnete die Abfallwirtschaft des Landkreises.
Mit fast 7 000 Tonnen hat Altpapier den größten Anteil am Abfall im Landkreis, das ist umgerechnet täglich ein großer Lastzug voll. Pro Kopf sind es 78,5 Kilogramm (bayernweit 79,5 kg), rund ein Viertel der gesamten Müllmenge.
Der Biomüll stellt mit 77,7 Kilogramm das zweite Viertel der Abfälle dar. Gesammelt in der braunen Tonne und 14-tägig abtransportiert kommt der Müll zur Sammelstelle nach Hainert (wir berichteten gestern). Damit liegt der Landkreis über dem bayerischen Durchschnitt von 56,1 Kilogramm. Ein Vergleich ist hier aber schwer möglich, da nicht alle Kreise das gleiche Erfassungssystem haben.
Hausmüll steht an dritter Stelle mit 62,5 Kilogramm. Hier zeigt sich am besten das gut funktionierende Trennsystem der Abfallwirtschaft im Landkreis. Der bayerische Durchschnittswert liegt mit 152,4 Kilogramm wesentlich höher.
In den Altglasbehältern, die in allen Gemeinden zur Regel geworden sind, wurden 2 760 Tonnen Glas gesammelt. Dies stellt übrigens einen Rückgang von 2,5 Prozent dar. Pro Person wurden 31,2 Kilogramm - das entspricht 80 Bierflaschen - in die Container geworfen.
Ein Sammelsurium von Materialien wird bei den zwei Sperrmüllaufkommen gesammelt. 23,6 Kilogramm entfallen auf jeden Einwohner. Sicherlich würde ein höherer Wert erreicht werden, würde der Sperrmüll am Wegesrand nicht gleich mehrfach durchsiebt und mit Kleinlastern in den Ostblock abtransportiert.
Die Stadt Zeil hatte den Antrag in das Gremium eingebracht, Sperrmüll nur einmal im Jahre abzuholen. Begründet wurde dies damit, dass die Straßen reinlicher blieben und der Import von Sperrgütern aus den Nachbarkreisen eingeschränkt würde. Zudem habe Zeil wie auch andere Gemeinden die Möglichkeit der Sperrgutentsorgung über die Wertstoffhöfe.
Bürgermeister Christoph Winkler zog jedoch seinen Antrag zurück, da die Zeit noch nicht reif dafür sei. Das Problem des Sperrmülls zeigt sich jedoch daran, dass der Landkreis Aschaffenburg nur 1,8 Kilogramm Sperrmüll pro Kopf aufweist und in anderen Landkreisen ebenfalls die Sperrmüllabfuhr eingestellt wurde. Da wusste manches Gremiumsmitglied von der Anreicherung der Sperrmüllmenge aus den Nachbarkreisen zu berichten.
21 Kilogramm Altholz pro Einwohner wandern nicht in die eigenen Öfen, sondern in das Großkraftwerk Schweinfurt. Neben Altmetall (14,7 kg pro Kopf) mussten auch noch 1 452 Tonnen Leichtverpackungen wie Milchtüten, Getränkedosen, Jogurtbecher und ähnliches entsorgt werden. Pro Kopf sind dies 16,4 Kilogramm (Bayern 17,1 kg). Die Abfallwirtschaft musste sich zudem mit rund 90 Tonnen Problemmüll wie Kfz-Altöl, Batterien, Farbreste und Spraydosen bis hin zu Altmedikamenten beschäftigen. Zudem wurden 2619 Kühlschränke und 104 Nachtspeicheröfen entsorgt. Insgesamt betrug die Abfallmenge von Hausmüll, Sperrmüll und sonstigen thermisch behandelbaren Abfällen 13 318 Tonnen. Dies ist in etwa der gleiche Wert wie im Vorjahr.
Verdreifacht hat sich dagegen das Material, das auf der Deponie des Landkreises abgelagert wurde. Waren es 1999 rund 5 000 Tonnen, so stieg das Volumen im Jahre 2000 auf 17 098 Tonnen. Die Gründe dafür liegen in den Ablagerungen des Materials aus Roßstadt und den Bahnhofsbereichen Haßfurt und Bamberg.