In den Jahren 2009 und 2010 hat der Caritasverband für den Landkreis Haßberge jeweils rund 90 000 Euro Bilanzgewinn erzielt. Dies entspricht 0,8 Prozent des Umsatzes von rund elf Millionen Euro. Wie der stellvertretende Geschäftsführer Georg Wagner in der Vertreterversammlung im Pfarrheim in Haßfurt berichtete, werde der Haushalt 2011 voraussichtlich ausgeglichen sein. Für kommendes Jahr habe man erstmals einen Gewinn von 51 070 Euro vorgesehen.
2010 sei die Auslastung der Beratungsdienste hoch gewesen und die Lage im sozialpsychiatrischen Tageszentrum wie in der Wohngemeinschaft für psychisch kranke Menschen habe sich entspannt. „Besonders erfreulich ist, dass das Alten- und Pflegeheim St. Bruno in Haßfurt, das Altenservicezentrum St. Martin und die Hausgemeinschaften für Senioren St. Anna in Hofheim zu über 99 Prozent ausgelastet waren“, so Wagner. „Auch die Zahl derer, die die ambulante Altenhilfe in Anspruch genommen haben stieg um 8,7 Prozent an.“ Lediglich die Auslastung der Tagespflege in St. Martin sei von 94,1 Prozent auf 92,1 Prozent gesunken.
2010 waren zehn Vollkräfte mehr angestellt als im Vorjahr und im Durchschnitt 324 Mitarbeiter beschäftigt. Die Zahl der freiwillig Tätigen ging leicht von 126 auf 117 zurück. Schon jetzt, so Wagner, sei ein Fachkräftemangel im Bereich der Pflege zu bemerken. Positiv bewertete er die Tatsache, dass dem Verband seit 2010 40 Prozent statt bisher 30 Prozent der Gelder aus den Caritas-Sammlungen zustünden; auch wenn die Höhe der Gelder weiterhin rückläufig sei. Von der ambulant betreuten Wohngemeinschaft für Senioren St. Martha in Knetzgau erhalte man sehr erfreuliche Rückmeldungen; allerdings sei die rechtliche Situation weiterhin nicht geklärt. So müsse der Landkreis, bis Gesetzgeber oder Gerichte eine Lösung für die Finanzierungslücke gefunden hätten, als Sozialhilfeträger bei der Finanzierung des Betriebs einspringen. Der Haushaltsplan 2012 mit einer Bilanzsumme von 11,755 Millionen Euro sieht Einnahmen aus öffentlichen Zuschüssen (66 900 Euro), kirchlichen Zuschüssen (347 700 Euro), Kostenerstattungen (10,515 Millionen Euro) und sonstige Einnahmen (825 340 Euro) vor. Die Ausgaben in Höhe von 11,704 Millionen Euro verteilen sich auf die Personalkosten (8,555 Millionen Euro), die Sachkosten (3,121 Millionen Euro) und die Einstellung in die Rücklagen (28.310 Euro).
Nach zehnjähriger Tätigkeit im Vorstand des Caritasverbandes ist Elisabeth Hutzel aus Prappach aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden. Zu ihrer Nachfolgerin wurde die 32-jährige Bettina Wegner gewählt. Der Verbandsvorsitzende Johannes Simon würdigte die engagierte Arbeit von Elisabeth Hutzel. „Sie hat seit Juli 2001 im Vorstand eine große Anzahl von neuen Einrichtungen und Projekten mit verantwortet und war eine feste und zuverlässige Stütze. Dafür sagen wir ihr ein herzliches vergelt‘s Gott“, sagte er. Nachfolgerin Wegener, die in Knetzgau aufwuchs und heute in Bamberg lebt, gab nach ihrer einstimmigen Wahl an, sich auf die neue Aufgabe zu freuen. Die Finanzfachwirtin möchte ihre Kompetenzen gerne in den Vorstand einbringen.