Am Freitag waren Gläubige in etlichen Gemeinden zum Weltgebetstag der Frauen eingeladen, der in über 170 Ländern begangen wird. In diesem Jahr war das vorbereitete Beispielland die Philippinen, unter dem Titel „Was ist denn fair?“.
Beim Gottesdienst in Hafenpreppach beispielsweise waren schon vor Beginn des Gottesdienstes die Heftchen mit der Gebetstagsordnung restlos verteilt. Nach der Landesvorstellung in Wort und Bild, die einen Abriss über Geschichte, Natur, Kultur, Wirtschaft, Schulwesen und insbesondere das Leben der philippinischen Frauen gab, stieg man gemeinsam in die Ordnung ein, wie sie vom Weltgebetstagskomitee verfasst worden war. Drei Frauen mit philippinischen Wurzeln, die seit Jahrzehnten in Deutschland leben, lasen die Eingangstexte. Zusammen mit den Gottesdienstbesuchern – unterstützt von einer achtköpfigen Gesangsgruppe, die sich extra für diesen Abend formiert hatte – wagte man sich an die ersten Lieder; die trotz ihrer ungewohnten Melodieführung doch recht schnell „ins Ohr gingen“.
„Frauen fordern Gerechtigkeit“ – so der Titel des Anspiels, welches in einer Art Interview gehalten wurde und Lebenssituationen auf den Philippinen vorstellte. In ähnlicher Weise vertieften Teammitglieder die allseits gegenwärtige Frage „Was ist denn fair?“ im Gleichnis vom Weinbergsbesitzer, der am Ende allen Arbeitern den gleichen Lohn auszahlt, obwohl sie unterschiedlich lange in seinem Weinberg gearbeitet hatten. Da auf den Philippinen vorwiegend Reis angebaut wird, schuf man eine Verbindung zu diesem Land und dessen Tradition: Dort ist es üblich, beim Ernten und Pflanzen die Nachbarschaft um Hilfe zu bitten. Niemand wird dafür bezahlt, aber alle bekommen etwas von der Ernte.
Nach einem Titelbild-Puzzle und Fürbitten wechselten Vorbereitungsteam und Besucher in den benachbarten Gemeindesaal, wo fleißigen Hände bereits Speisen vorbereitet hatten, die ein kulinarisches Abbild von der Vielfalt des Weltgebetstagslandes gaben.