Im Frühjahr hatten sich die Kinder des Kindergartens Sankt Joseph zum ersten Mal auf den Weg in den Schulgarten gemacht, denn Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins (Werner Krug und Thomas Krines) hatten die Idee, mit ihnen Bäume anhand ihrer Blüten und Blätter zu bestimmen.
Das Interesse war groß bei den Buben und Mädchen, und immer wieder gingen sie mit ihren Erzieherinnen dorthin, um das Wachsen und Werden der Äpfel zu beobachten
Nachdem die Kinder unter der Federführung des Gartenbauvereins erlebt haben, wie Apfelsaft „im Handbetrieb“ gepresst wird, stellten die Bärenkinder die Frage: „Wie kommt denn der Apfelsaft in die Flasche?“
Zur Klärung dieser Frage besuchte die Bärengruppe nun die Obstkelterei Ehrlinger. Denn von hier stammt auch der Saft, den die Kinder im Kindergarten als Schorle trinken. Marion Ehrlinger übernahm persönlich die Führung und lud zunächst dazu ein, dass jeder einen Apfel pflückt. Mit dem Apfel ging es dann zum Apfelsilo, in dem alle angelieferten Äpfel früher oder später landen. Auch die Buben und Mädchen warfen ihren Apfel hinein. Dann konnte jeder beobachten, wie die Früchte durch ein Loch in ein Wasserbad rutschen. Von dort geht es über ein Förderband in eine Maschine, die die Äpfel erst zerhackt und dann quetscht und auspresst.
Ehrlinger zeigte den faszinierten Besuchern den ersten Fruchtbrei und wer sich traute, durfte auch mal kosten – „saftig, wie Apfelbrei“, meinte eine Testesserin. Dann wurde weiter gepresst, und jeder konnte sehen, wie unten aus der Maschine der Saft herausläuft und weiterbefördert wird in ein Sammelgefäß.
Der übriggebliebene Apfeltrester „fühlt sich fast trocken an und ich schmecke gar keinen Saft mehr“ meint ein Junge, der mal probieren wollte.
Froh, wieder wegzukommen von den lauten Maschinen, gab es einen Schluck frisch gepressten Apfelsaft zur Stärkung. Und damit kam gleich die nächste Frage auf: „Warum hat dieser Apfelsaft eine andere Farbe als der, den wir in den Flaschen im Kindergarten haben?“
Auch darauf wusste Ehrlinger eine Antwort: „Weil das naturtrüber Apfelsaft ist. So sieht jeder frisch gepresster Apfelsaft aus. Für den klaren Apfelsaft werden mit Zusatz von Gelatine die Trübstoffe herausgefiltert“.
In der nächsten Halle sahen die Besucher die Abfüllanlage, die nicht in Betrieb war, aber es konnte sich jeder auch so vorstellen, wie die Flaschen da lang laufen und der Saft hineinläuft. Kapsel drauf, Etikett ran und rein in den Kasten.
Die standen in hohen Türmen in der letzten Halle und dort erklärte Ehrlinger, dass die Obstkelterei Ehrlinger insgesamt 18 verschiedene Säfte herstellt und anbietet. Da Kinder und Erzieherinnen am meisten staunten, dass auch Früchtetee darunter ist, bekam die Bärengruppe zum Abschluss drei Flaschen davon zum Kosten geschenkt.
Nachdem auch die letzte Frage geklärt war und jeder sehen konnte, wo der Saft bis zum Abfüllen gelagert wird, nämlich in großen „Edelstahlfässern“, nahmen sich einige ein Herz und stiegen mal hinein, um zu erleben, wie riesig sie tatsächlich sind.
Dazu passten das überdimensionale Apfelmobile, das die Bärengruppe als Dankeschön überreichte und ein Apfellied zum Abschluss dieses erlebnisreichen Vormittags.