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KNETZGAU: Wie man gute Azubis bekommt und auch hält

KNETZGAU

Wie man gute Azubis bekommt und auch hält

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    18 Vertreter ausbildender Betriebe trafen sich auf Einladung von Oliver Proske, Ausbildungsbeauftragter der IHK für den Kreis Haßberge (Mitte hinten), zum ersten Forum des Arbeitskreises Ausbildung im Ausbildungsjahr 2016/2017.
    18 Vertreter ausbildender Betriebe trafen sich auf Einladung von Oliver Proske, Ausbildungsbeauftragter der IHK für den Kreis Haßberge (Mitte hinten), zum ersten Forum des Arbeitskreises Ausbildung im Ausbildungsjahr 2016/2017. Foto: Foto: Sabine Meißner

    Am Donnerstag trafen sich 18 Vertreter ausbildender Betriebe, der Berufsschule sowie Berufsberater auf Einladung der IHK zum ersten Forum des Arbeitskreises (AK) Ausbildung im Ausbildungsjahr 2016/2017. Unter den Teilnehmern waren beispielsweise die Beauftragten der Unternehmen Unicor, Uponor, Fränkische, Ingenieurbüro Alka und FTE automotive.

    Wie der Ausbildungs- und Fachkräfteberater im Haßbergkreis, Oliver Proske, dieser Redaktion vorab mitteilte, kommen interessierte Ausbilder quartalsweise zusammen, um sich über ausbildungsbezogene Themen zu informieren und auszutauschen.

    Sina Reinhard (li.) und Verena Menzel, Auszubildende im dritten Lehrjahr, erläuterten anhand einer Präsentation das Prinzip „Loto“. In der Bildmitte (sitzend): Produktionsleiter Norbert Röder.
    Sina Reinhard (li.) und Verena Menzel, Auszubildende im dritten Lehrjahr, erläuterten anhand einer Präsentation das Prinzip „Loto“. In der Bildmitte (sitzend): Produktionsleiter Norbert Röder. Foto: Foto: Sabine Meißner

    Die Zusammenkünfte finden in jeweils einem Ausbildungsbetrieb statt, der damit Gelegenheit erhält, sich vorzustellen.

    Für das aktuelle Treffen hatte sich das Unternehmen „Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH“ (CCEP) am Standort Knetzgau als durchführender Betrieb bereit erklärt und war von Proske für den Termin ausgewählt worden.

    Nachdem Jochen Brüggemann als Ständiger Vertreter der Haßfurter Berufsschulleitung die Anwesenden begrüßt hatte, informierte CCEP-Produktionsleiter Norbert Röder über das Unternehmen, dem er seit 24 Jahren angehört. „Coca Cola in Knetzgau ist der größte produzierende Betrieb von 18 Standorten in Deutschland“, teilte er mit. Aktuell beschäftige man hier 439 Arbeitskräfte, darunter 18 Auszubildende in drei Lehrjahren.

    Jüngst habe man eine neue Produktionslinie am Standort Knetzgau eingeweiht, die mit einem Abfüllvolumen von bis zu 60 000 PET-Flaschen je Stunde zu den modernsten Produktionslinien Deutschlands zähle. Für die neue Produktionslinie seien neue Fachkräfte eingestellt worden. Auszubildende werden laut Röder von Beginn an praxisnah ausgebildet.

    Der Vertreter des Königsberger Unternehmens „Fränkische“, Uwe Seemann, im Gespräch mit Florian Beitz, Personalreferent bei Coca-Cola Knetzgau.
    Der Vertreter des Königsberger Unternehmens „Fränkische“, Uwe Seemann, im Gespräch mit Florian Beitz, Personalreferent bei Coca-Cola Knetzgau. Foto: Foto: Sabine Meißner

    Betriebsleiter Berthold Götz, der zeitweilig an der Veranstaltung teilnahm, unterstrich die Bedeutung der Ausbildung für das Unternehmen.

    Sina Reinhard und Verena Menzel sind Auszubildende der Berufsgruppe Fachkraft für Lebensmitteltechnik im dritten Lehrjahr. Sie erläuterten anhand einer Präsentation das Prinzip „Loto“. Die Abkürzung stehe für „Log out – take out“ und sei laut Produktionsleiter Röder „ein ideales Projekt für Azubis, bei dem sie alle Prozesse der Produktion kennenlernen“.

    „Loto“ diene der Arbeitssicherheit und Vermeidung von Unfällen an Maschinen. In mehreren Schritten schreibe es Anwendungen für Bediener und Qualitätssicherung vor. Die Auszubildenden haben zehn Wochen bis zur Einführung daran gearbeitet und einen Logarithmus entwickelt, der laut Röder in den nächsten Jahren weiter bearbeitet und „weltweit Anwendung finden“ wird. Der Vortrag stieß auf großes Interesse der Ausbilder.

    Florian Beitz ist Personalreferent im Betrieb Knetzgau. Er stellte sich als Betreuer für die Auszubildenden vor und halte ständig Kontakt zu den Ausbildern. Auf Nachfrage dieser Zeitung teilte er mit, dass die Ausbildung nicht von dem in einer Pressemeldung angekündigten Stellenabbau betroffen sei. „Für die Ausbildung 2017 suchen wir zehn junge Leute“, sagte er.

    Die Kooperation mit den Schulen nannte er ein wichtiges Mittel, um geeignete Bewerber zu finden. Am Beispiel des Ausbildungsberufs „Fachkraft für Lebensmitteltechnik“ formulierte er die Fähigkeiten, auf die der Betrieb besonderen Wert legt: „Konzentration und dauernde Aufmerksamkeit, technisches Verständnis, Befähigung zum Planen und Organisieren, Handgeschick und Teamarbeit.“

    Neu werde im nächsten Jahr die Ausbildung „Industriekaufmann/-frau (Sales)“ sein, die speziell auf die Tätigkeit im Verkauf und im Außendienst zielt. Diese Bewerber sollten „kommunikativ stark“ sein.

    Von hoher Bedeutung für den Erfolg der Ausbildung ist laut Personalreferent Beitz das „onboarding“, eine 14-tägige Einführungszeit vor Beginn der Ausbildung.

    Der Vertreter von Uponor wollte wissen, was in dieser Phase auf dem Plan stehe. „Die Azubis erfahren beispielsweise, wie die Coke ins Restaurant kommt“, erklärte Beitz. Die angehenden Auszubildenden seien für einen Tag mit einem Verkäufer unterwegs, lernten das Lager und andere Bereiche kennen und würden im Telefonseminar „Der richtige Ton am Telefon“ auf erste Kundenkontakte vorbereitet werden. „In dieser Zeit entwickeln sie bereits ein Gefühl für betriebliche Zusammenhänge“, stellte der Personalreferent fest.

    Ein Tablet für jeden

    Beitz hob hervor, es sei „ein Kampf, gute Azubis zu bekommen“. Ebenso engagiere sich das Unternehmen, „sie auch im Betrieb zu halten“. Man erreiche das unter anderem mittels „Projektarbeit, einer attraktiven Ausbildungsvergütung und kostenfreien Getränken für alle“.

    Jeder Auszubildende werde mit einem Tablet ausgestattet und könne am Gesundheitsmanagement teilnehmen, was die Attraktivität der Betriebszugehörigkeit erhöhe. „Den besten 50 Prozent aller Auszubildenden jedes Ausbildungsjahres bieten wir einen unbefristeten Arbeitsvertrag an“, informierte Beitz.

    Zu diesem Zweck werden während der Ausbildung Beurteilungen angefertigt. „Alle übrigen Absolventen erhalten eine Garantie der Übernahme für mindestens zwölf Monate“, teilte er mit.

    Ausbildung im Landkreis Haßberge Im Kreis Haßberge sorgen etwa 350 Ausbilder für die Betreuung und die Unterweisung von mehr als 630 Auszubildenden in 227 Ausbildungsbetrieben der gewerblichen Wirtschaft. Diese Aufgabe erfordert von jedem einzelnen Ausbilder, dass er sich in den fachlichen, pädagogischen sowie rechtlichen und sozialen Bereichen ständig weiterbildet, wobei Erfahrungsaustausch und die Bildung von Netzwerken als geeignete Mittel genutzt werden. Die IHK unterstützt die Vernetzung mit regelmäßig stattfindenden Ausbilderforen für gewerbliche und kaufmännische Ausbilder. Das Ausbilderforum wird regelmäßig von der IHK ins Leben gerufen. Kontakt: IHK Würzburg-Schweinfurt Oliver Proske (Berufsausbildung), Karl-Götz-Straße 7, 97424 Schweinfurt, Tel.(09721) 7848-647, E-Mail: Oliver.Proske@wuerzburg.ihk.de

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