Als es einem klugen Menschen gelang, die Waschmaschine zu er- finden, verloren die berühmt-be- rüchtigten Waschtage viel von ihrem Schrecken.
Nur gegen eines, so Elfriede Wei-
kert vom Amt für Landwirtschaft
und Ernährung in Hofheim, war
bislang kein Kraut gewachsen: die
Handwäsche. Rund 100 Jahre spä-
ter ist aber auch damit Schluss.
Die neue Waschmaschinen-Gene-
ration hat diese aufreibende Hand-
arbeit abgeschafft.
Wolle muss aber besonders scho- nend gewaschen werden. Für Wollsachen wählen Sie aus die- sem Grund immer das Wollpro- gramm Ihrer Waschmaschine. Fol- gende Merkmale weist das Pro- gramm "Wollwäsche" auf:
¤ hohes Flottenverhältnis (viel Wasser),
¤ schwenkende Trommelbewe- gung (Wollschaukel),
¤ geringe Beladung (höchstens ein Kilogramm, das sind ein bis zwei dicke Pullover),
¤ kurze Waschdauer, das heißt Weglassen von Vor- und Nach- wäsche,
¤ eventueller Stillstand der Trom- mel beim Aufheizen,
¤ reduzierte Trommelbewegung beim Spülen (geringe Mechanik),
¤ Textilien bleiben im letzten Spülwasser liegen oder es schließt sich ein Schonschleudergang an,
¤ niedrige Temperatur (30 Grad).
Verwenden Sie für die Woll- wäsche ein Spezialwaschmittel. Wollwaschmittel sind frei von opti- schen Aufhellern und Bleich- mitteln und enthalten keine Enzyme, die die Wollfasern angrei- fen würden. Sie schäumen stark, um der Filzneigung der Wolle ent- gegenzuwirken.
Dosieren Sie das Waschmittel immer entsprechend dem Härte- grad des Wassers sowie der Ver- schmutzung. Zuviel Waschpulver schädigt Umwelt und Faser.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Wollsachen unmittelbar nach dem Waschen aus der Maschine neh- men. Liegt die Wolle zu lange im Wasser, quillt die Faser auf und könnte geschädigt werden. Woll- sachen in Form ziehen und mög- lichst liegend Trocknen, nicht auf- hängen, sie verziehen sich sonst.
Bei falscher Behandlung wird die Struktur der Wollfaser für immer verändert. Die Außenschicht wird von dachziegel-artigen Schuppen gebildet, die sich bei zu starker Mechanik (Reiben, Rubbeln) und Druck miteinander verhaken. Die verhakte Struktur kann nicht rück- gängig gemacht werden. Wir spre- chen dann von "Verfilzen". Den Kern der Faser bilden spindelför- mige Fibrillen, die sich dann nicht mehr ziehen und dehnen lassen. Die Springelastizität der Wolle ist verloren gegangen.
Bei sachgemäßer Behandlung von Wolle kann dieses Verfilzen ver- hindert werden.