Mit einer Frau an der Spitze geht die Liste von Bündnis 90/Die Grünen in Wonfurt in die Kommunalwahlen im kommenden Frühjahr. Die beiden etablierten Gemeinderäte Karl Hellwig und Franz-Josef Selig überließen Conny Klaus den Listenplatz 1. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Der ist außerdem zu entnehmen, dass Franz-Josef Selig die Aufstellungsversammlung mit einem kleinen Rückblick auf die zu Ende gehende Legislaturperiode des Gemeinderats eröffnet habe. Karl Hellwig und ihm sei es immer ein Anliegen gewesne, nicht nur laufende Projekte zu optimieren, sondern auch eigene Ideen einzubringen, um die Gemeinde positiv zu gestalten.
So habe Selig auf die Initiative von Hellwig hingewiesen, die Planung im Baugebiet Sandacker zu überdenken. Hier sei wegen des tief liegenden Kanals eine Hebeanlage geplant gewesen, welche die Abwässer mit entsprechendem Energieaufwand auf ein höheres Niveau hätte pumpen sollen. Hellwig habe vorgeschlagen, das Gelände anzuheben; daraufhin sei auf eine Anlage verzichtet worden.
Auch für das neue Baugebiet Stöcklesanger würden Selig und Hellwig Nachbesserungsbedarf sehen, um ein echtes Wohngebiet entstehen zu lassen. „Vom jetzigen Plan war nicht einmal der Planer selbst überzeugt“, zitiert das Schreiben Selig.
Als Zumutung habe Selig die Situation an der Hauptstraße empfunden. Hier gebe es sensible Stellen wie Kindergarten, Pfarrzentrum und Kirche, an denen viele Fußgänger die Hauptstraße überqueren. Langsame Fußgänger – Senioren oder Eltern mit Kindern der Hand oder im Kinderwagen – müssten an diesen Stellen über die Straße hasten, und sie könnten trotzdem nicht sicher sein, dass nicht doch noch ein Fahrzeug auftauche. Diese Situation sei nicht tragbar. Sein Antrag auf Zebrastreifen werde noch einiges an Überzeugungsarbeit benötigen.
Selig habe betont, dass es Hellwig und ihm wichtig war, Angelegenheiten zukunftsorientiert anzugehen. So stünden bei der bisherigen Klärschlammentsorgung die Kosten im Vordergrund. Das bisherige System habe einen gravierenden strukturellen Fehler: Es sei ein Einbahnsystem und könne deshalb nicht nachhaltig funktionieren.
Auch beim Umkippen von Gewässern behandle die Gemeinde im Moment nur die Symptome. Eine sinnvolle zukunftsfähige Lösung müsse aber die Ursachen des Problems ins Auge fassen, wie Phosphat-Eintrag, anhaltende Hitze und Niederschlagsmangel.
Daneben habe Selig noch auf eine Reihe von Handlungsvorschlägen hingewiesen, die aus der Arbeit in den Ausschüssen heraus entwickelt worden seien und auch mit Unterstützung der Ausschuss-Kollegen verwirklicht werden konnten, wie die Umstellung auf LED-Beleuchtung in Gemeindegebäuden, ein Mähplan, der Blühbereiche zulässt oder die Erhöhung der Jugendförderung.
Bei den anschließenden Formalitäten zur Listen-Aufstellung wurde eine vorbereitete Liste mit 15 Kandidaten und zwei Ersatzleuten zur Diskussion gestellt.
Cornelia Klaus, die Listenplatz eins einnimmt, zitiert die Pressemitteilung mit den Worten: „Wonfurt sehe ich als lebens- und liebenswerten Ort, das soll bitte so bleiben“. Die Gemeinde müsse sich zukunftsorientiert weiterentwickeln, damit Jugend und junge Familien eine Perspektive zum Bleiben sähen. Als Schwerpunkte einer Gemeinderatsarbeit sehe sie die Stärkung des Ehrenamtes. Auch dürfe der größer werdende Anteil der Senioren nicht aus dem Auge verloren werden. (jre)
Die Kandidaten Cornelia Klaus, Franz-Josef Selig, Karl Hellwig, Jakob Selig, Michael Förster, Kirsten Wagenhäuser, Martin Bathon, Stephanie Eck, Waltraud Hellwig, Stefan Schiffler, Horst Schneider, Thekla Selig, Heidi Tempel, Monika Vogel, Günter Weid. Ersatzleute: Alexander Bähr und Michaela Selig.