Draußen Herbst, drinnen Heiterkeit. Die Knetzgauer Franz-Hofmann-Halle ist mit fast 1000 Gästen sehr gut besucht. Mehrere Generationen folgen ihrem Meister, dem Nürnberger Trash-Comedian Bembers, in einen langen und kurzweiligen Abend.
Wer den wortgewaltigen Spaßvogel kennt, weiß, dass es derb zugehen wird – und freut sich darauf, mit dem bekennenden Metal-Fan in dessen höchst emotionale Welt einzutauchen. Brachial-cholerisch erzählt er vom Zehn-Stunden-Nonstop-Flug und seinem Nikotinentzug und davon, wie er eine Flugbegleiterin an den Rand des Wahnsinns treibt. Dieser Mann ist nicht nur laut, sondern auch noch riesig, haarig und schwer kalkulierbar – ein Kuschelbär zum Fürchten. Die Stewardess aber tut nicht wirklich jemandem leid.
Zum Thema der neuen Schau („alles muss raus“) passt auch die Bühnendeko. Also sitzt der Meister zusammen mit seiner Bühnengastfrau Ute Vogel standesgemäß auf Toiletten. Der Kosmetikerin Ute bereitet das soviel Spaß, dass sie während des Programms mehrfach fast von der Schüssel fällt oder mit ihren Lachattacken („Ute, Du lachst so schön!“) den Erzählstrang unterbricht. Und das Volk im Saal johlt und lacht natürlich mit.
Bembers und seine Erlebnisse in und um Nürnberg – mit Polizei und allerhand Hinterteilöffnungen – sind vielen schon einmal untergekommen. Irgendwie erzählt er Alltägliches, das jedoch ist eben doch wieder sehr bemberistisch. Dabei hat er nicht nur die „Merkel-Raute“ und deren Darstellerin drauf. Er holt auch zum globalen Rundumschlag aus: „Es gibt überall Arschlöcher!“
Er macht auch keinen Hehl daraus, dass Heino keines seiner Lieder (Bembers und die Massafackers) abgekupfert hat. Er widmet dem „Kanisterkopf“ eine Schmähkomposition. „Dumm wie Brot“, so lautet der Titel. Und das ist auch seine Meinung zum Thema „Volksmusik mit Playback-Garantie“. Als Heino verkleidet, lädt er zum Mitgrölen ein.
Nach dreieinhalb Stunden Heiterkeit heißt es dann: wieder raus in den Regen.