Vogelgezwitscher machte sich am Wochenende in der Zeiler Tuchangerhalle breit. Der Bayerische Landesverband der Vogelzüchter-, Vogelliebhaber- und Vogelschutzvereine BLV) trug seine 72. Bayerische Meisterschaft in der Fachwerkstadt aus. Am Samstag und Sonntag konnten die Besucher 1100 Vögel zahlreicher Arten bestaunen.
BLV-Landesvorsitzender Ferdinand Redel aus Zeil und sein Stellvertreter Steffen Reichhold aus Maroldsweisach zeigten sich stolz, auch einmal in ihrer Heimat die Bandbreite der Vogelzucht präsentieren zu können. So wurden Kanarienvögel, Sittiche und viele andere teils exotische Arten in allen möglichen Züchtungen von den rund 100 Ausstellern gezeigt.
Bürgermeister als Schirmherr
Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte Bürgermeister Thomas Stadelmann inne. Schon im vergangenen Jahr hatte sich der BLV bemüht, seine Ausstellung in Zeil abzuhalten. Dies sei damals wegen der vielen Veranstaltungen in der Tuchangerhalle im Zuge der 1000-Jahr-Feier nicht möglich gewesen. Stadelmann betonte aber, dass er von Anfang die Bemühungen unterstützt habe, sei die Vogelzucht doch ein fantastisches Hobby, dass auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müsse.
Die Organisation habe problemlos geklappt, so dass die Züchter jederzeit wieder gern gesehene Gäste in Zeil seien, so der Bürgermeister. Besonders freute sich Stadelmann über den Ehrenteller des BLV, den er aus den Händen von Landesvorsitzenden Ferdinand Redel überreicht bekam.
Freude über viele junge Züchter
„Ich bin froh, dass es so viele engagierte Frauen und Männer gibt, die durch ihr Hobby helfen, unsere schöne Natur in ihrem Gleichgewicht zu erhalten“, sagte Landrat Wilhelm Schneider, der sich ebenfalls beeindruckt von der Vielfalt der ausgestellten Vögel zeigte. Er respektiere im vollen Maße das zeitaufwändige Hobby und freue sich besonders, dass auch viele junge Züchter den Weg nach Zeil gefunden hatten. So werde auf Dauer nicht nur das Vereinsleben, sondern auch die Artenvielfalt in Bayern gesichert.
Das Hobby in die Wiege gelegt
Einer, der eine ganz seltene Vogelart züchtet, ist René Ehemann aus Wipfeld im Landkreis Schweinfurt. Der 37-Jährige, der von seinem Vater Arno Ehemann das Hobby quasi in die Wiege gelegt bekam, hat sich den Dompfaffen verschrieben. Nach zahlreichen Erfolgen in den vergangenen Jahren, gelang es dem Sohn auch aktuell, den Meistertitel und einen Ehrenpreis zu ergattern. Den Championvogel nennt René Ehemann liebevoll nach dem Aussehen „den Dicken“. Der Dompfaff gelb-braun schaffte es mit 95 Punkten zum höchstbewerteten Vogel der ganzen Schau.
Beim Kommersabend in der Brauereigaststätte Göller wurden die Meister der verschiedenen Fachgruppen geehrt.