Im Grunde seien die Tage der Erdaushubdeponie im Ortsteil Humprechtshausen gezählt. Genauer gesagt könne nur noch bis zum 15. Juli 2009 Erdaushub angenommen werden, berichtete Bürgermeisterin Birgit Bayer. Danach sei nur unbelasteter Erdaushub als natürlicher Boden zur Rekultivierung des Geländes zulässig.
Seit über 30 Jahren wurde in Humprechtshausen neben dem alten Waldsportplatz Bauschutt, Erdaushub und unverwertbarer Bauschutt auf einer großen Hanghalde abgeladen. Nicht nur Riedbacher Häuslebauer konnten kostengünstig ihren Erdaushub dort los werden. Auch die Gemeinde Riedbach entsorgte dort Mitte der 1980er Jahre beim Kanalneubau große Mengen an Bauaushub. Mittlerweile stößt die Topografie der Deponie wegen ihrer Hangschüttung an ihre natürlichen Grenzen und wäre – bliebe sie weiter in Betrieb – eine tickende Zeitbombe, sagt Gerhard Schmidt von der Verwaltung.
Einer Weiterführung der Erdaushubdeponie nach geltenden EU-Recht stünde die dann geltende Haftungsfrage entgegen, deren neue Vorgaben sich die Gemeinde aus Kostengründen nicht leisten könnte. Nach Abwägung aller Argumente stimmte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme für die Schließung der Erdaushubdeponie zum 15. Juli 2009. In der Zwischenzeit müsse die Gemeinde Ersatz finden, ansonsten bestünde nur die Möglichkeit auf der Kreisdeponie zu höheren Gebühren Erdaushub oder Bauschutt loszuwerden.
Keine Einwände gab es für die eingereichten Bauanträge und einer Bauvoranfrage:
• In Humprechtshausen plant Michael Hofmann ein Wohn- und Bürogebäude am östlichen Ortsrand. Bei der Dachgestaltung vermisste Thomas Rückert den fränkischen Baustil mit Satteldach, er hatte aber Verständnis dafür, dass ein Schleppdach als kostengünstiger favorisiert werde. Ludwig Klopf erinnerte daran, dass für den Altortbereich von Humprechtshausen kein Bebauungsplan und keine Gestaltungssatzung zur Regelung der Altortbebauung vorliegt. Danach könne jeder Bauherr seinen Neubau nach eigenen Vorstellungen ausführen und das müsse das Ratsgremium akzeptieren.
• Grünes Licht gab es auch für den Bauantrag von Tanja und Alfred Müller, die in Kleinsteinach nach dem Großbrand vor zwei Jahren (wir berichteten) die Brandruine ihres Nebengebäudes beseitigen und dafür eine Garage errichten möchten.
• Schon in der Ratssitzung im Oktober 2007 stand die beantragte Nutzungsänderung für einen Hundesalon im Anwesen von Romy Selzam aus Kleinsteinach auf der Tagesordnung und wurde damals im Ratsgremium ohne Gegenstimme positiv abgesegnet. Zwischenzeitlich hatte es aber verschiedene Einwände gegeben, die zu einer verwaltungsgerichtlichen Entscheidung führten, berichtete Schmidt. Um eine einvernehmliche Lösung zu erreichen, seien dabei bestimmte Auflagen für die Betreibung des Hundesalons festgelegt worden. Dem neuen Antrag stimmte der Rat wieder zu.