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Bamberg: Bamberg: Zwei "Weltfreiwillige" nach Senegal entsandt

Bamberg

Bamberg: Zwei "Weltfreiwillige" nach Senegal entsandt

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    Aussendungsfeier für Carolina Bickel (rechts) und Anna Weber mit Erzbischof Ludwig Schick, Pater Roberto Turyamureeba, Abbé Moise Seck, Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster und einem Fahnenträger des BDKJ, Florian Hörlein
    Aussendungsfeier für Carolina Bickel (rechts) und Anna Weber mit Erzbischof Ludwig Schick, Pater Roberto Turyamureeba, Abbé Moise Seck, Diözesanjugendpfarrer Norbert Förster und einem Fahnenträger des BDKJ, Florian Hörlein Foto: Marion Krüger-Hundrup

    Es war ein Sehnsuchtsmoment besonderer Art, als Abbé Moise Seck begann, die Trommel zu schlagen. Der Priester aus Bambergs Partnerbistum Thiès im westafrikanischen Senegal, der derzeit in Priesendorf im seelsorglichen Einsatz ist, sang zum Wirbel der Djembe ein Lied in seiner Muttersprache Wolof. Da schlugen die Herzen von Carolina Bickel und Anna Weber gleich höher. Denn in wenigen Tagen werden die beiden jungen Frauen genau dort sein, wohin sie diese musikalischen Klänge hingeleitet haben: in Afrika. Und das gleich für ein ganzes Jahr.

    Mit diesem internationalen Gottesdienst in der Kirche St. Josef im Hain hat Erzbischof Ludwig Schick am Samstag Carolina und Anna in ihren Dienst in Thiès entsandt: mit Gottes Segen, „damit sie selbst zum Segen für andere werden“. Die 18-jährige Bischbergerin Carolina und die 20-jährige Münchnerin Anna gehen nach dem Abitur als „Weltfreiwillige“ in eine ihnen noch unbekannte Region dieses Planeten, „um neue Erfahrungen zu sammeln, meinen Horizont zu erweitern und eine andere Kultur kennen zu lernen“, begründet Carolina ihre Entscheidung, ein mögliches Architekturstudium erst einmal hintenan zu stellen.

    „Ich möchte raus aus Deutschland, raus aus der Komfortzone und in eine komplett neue Welt, auch Glaubenswelt, eintauchen. Ich möchte etwas anderes lernen und nach Deutschland hineintragen, wie schön und schwierig es im Weltfreiwilligenjahr im Senegal ist“, sagt Anna. Jedenfalls sei es „ein Riesengeschenk“ für sie, diesen Dienst antreten zu können.

    Beispiel gelungener katholischer Jugendarbeit

    Für Erzbischof Schick ist dieser Weltfreiwilligendienst „ein Beispiel gelungener katholischer Jugendarbeit“, da er bewirke, dass junge Menschen „im Du ihr wahres Ich finden“. Die Begegnung mit anderen Menschen, Kulturen und Lebensweisen „weiten den eigenen Horizont, das eigene Herz und die eigene Seele“, sagte Schick in seiner Predigt. Das Reisen in fremde Länder und der Kontakt mit fremden Kulturen ermögliche es, sich selbst zu entdecken, „wenn wir mit anderen Menschen in Beziehung treten, in Dialog kommen, an ihrem Leben teilhaben und uns mit ihnen auseinandersetzen“.

    Dabei sei es nach den Worten des Erzbischofs jedoch essenziell, dass man sich „nicht nur im territorialen, sondern auch im geistigen Sinn“ bewege. Menschen, die nur auf sich konzentriert bleiben und geistig nicht aus ihrem engen Bereich herauskommen, „verkümmern“, so Schick. Vielmehr gelte es, in der offenen Begegnung mit dem Gegenüber „die intellektuellen und emotionalen Kräfte zu stärken und seine eigenen Charismen und Begabungen zu entdecken“.

    Carolina und Anna reisen gut vorbereitet in den Senegal. Mehrere Online- und Präsenzseminare liegen hinter ihnen, die das Referat „Weltfreiwilligendienst“ im Jugendamt der Erzdiözese durchgeführt hat. Dieser Dienst wird durch das Programm „weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert. Es richtet sich an junge Erwachsene zwischen 18 und 28 Jahren, die in Ländern des globalen Südens ein Jahr lang leben und in gemeinnützigen Projekten als Freiwillige mitarbeiten. Wegen der Corona-Pandemie haben allerdings andere „Weltwärts“-Partnerländer Bambergs wie etwa Indien, Tansania oder Bolivien Einladungen ausgesetzt.

    Hilfslehrkräfte für das Fach Deutsch

    Carolina und Anna werden in Thiès in der Familie der schon legendären „Madame Josephine“ wohnen. Geplant ist ferner, dass die jungen Frauen als Hilfslehrkräfte für das Fach Deutsch am Gymnasium des Bistums Thiès, am Collège Saint Gabriel, zum Einsatz kommen. „Erst Ende Juli kam das ,Go' für unsere Ausreise“, blickt Carolina auf die angespannte Corona-Situation auch im Senegal zurück. Diese schreckt die Bischbergerin jedoch keineswegs: „Es heißt ja immer, dass Corona in Deutschland so ein Drama ist“, relativiert sie die Lage im Blick auf Afrika.

    Den internationalen Gottesdienst in St. Josef/Hain feierten mit dem Erzbischof auch Diözesanjugendseelsorger Domvikar Norbert Förster, Weltkirche-Referent Pater Roberto Turyamureeba und eben Abbé Moise Seck. Eine Projektband, die Carolinas Vater leitete, begleitete die Eucharistiefeier gekonnt mit Neuen Geistlichen Liedern.

    Wer als junger Erwachsener zwischen 18 und 28 Jahren Interesse an einem Jahr in Ländern des globalen Südens hat, kann sich bereits für 2022/23 im Jugendamt des Erzbistums Bamberg bewerben. Weitere Infos bei Weltwärts-Referentin Sonja Richter, Tel.: (0951) 868840.

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