(ee) Mit ihrem Programm „Super Plus – Tanken & Beten“ zeigte Lisa Fitz dem Haßfurter Publikum, was wirklich wichtig ist im Leben. Dabei stellte sie deutlich fest, dass die Deutschen ins Fernsehen maulen und nicht mehr jammern. Alle seien arme „Würschtl“, die sich zusammentun sollten, zur „Würschtl-Partei“, um Deutschland zu verbessern und den Politikern das Maul zu stopfen.
Deutliche Worte waren das von einer bissigen, kritischen und urkomischen Kabarettistin, die vor ihrem Auftritt in der Stadthalle erfahren hat, dass die Haßfurter sehr lachfreudig sind, aber nach innen lachen. „Wenn dies geschehe, spiele ich nach innen“, drohte Fitz.
Besonders Robert in der ersten Reihe hatte es ihr angetan, denn er war für sie das Beispiel des deutschen Mannes, der von den Frauen flüchtet und lieber die Werbung vor dem Fernseher genießt. Ihre weiteren zweideutigen Wortspielereien spielten auf den Klimawandel an. Ihre Frage nach dem Ozonloch lautete, ob es wohl andere Öffnungszeiten habe, denn: „Lange nichts gehört davon.“ Der Klimagipfel, mit den sieben Zwergen und einem Schneewittchen, sei zum Scheitern verurteilt, denn hier sei man sich immer einig, dass man sich einigen muss.
Immer wieder griff Lisa Fitz zu ihrer Gitarre, der Gibson „Florentina“, die das alte Florenz zeigt, handgefertigt ist und mit Indianerfarben bemalt. Die Scheinwerfer der Stadthalle spiegelten sich darauf, als Lisa Fitz das Publikum mit dem radikalen Lied über Blumen aus Ecuador beglückt, oder ihr München besingt, das sie so sehr liebt, aber auch manchmal lynchen möchte. Sentimental und bewegend singt sie von der Liebe, denn die Kältezeit sei zu Ende.
Am Ende ihres Programms gab sie Visionen mit auf den Weg: „Verletze keinen anderen Menschen, weder in Gedanken, noch in Worten“, sagte sie und grinste dazu schelmisch.
Der amüsante Abend für freie Frauen, aber auch freie Männer, wurde mit Zugaben erweitert, die die Zuhörer leidenschaftlich gefordert hatten. Dabei stellte die Kabarettistin charmant die Frage „Kann man euch mitnehmen?“.
Nicht ohne Tipps für die Schönheit der Frauen durfte sie gehen. Hier sei eine gute Beratung wichtig, sonst sehe das Gesicht aus wie „ein Pavianarsch“. Donnernder Applaus und stehenden Ovationen begleiteten ihren Abgang von der Bühne.