Volkach (mey) Wenn es ums Alter geht, ist - nicht nur bei Damen - ein wenig Schwindeln erlaubt. Weswegen man das, was die Stadt Volkach mit Aufklebern, Etiketten oder Werbeblättern unters Volk bringt, nicht auf die historische Goldwaage legen darf: "906 bis 2006 - 1100 Jahre Stadt Volkach." Die Unschärfe liegt bei dem Wort Stadt. Als Volkach 906 aus dem Nebel der Geschichte auftaucht, ist der Ort gerade mal eine "villa", ein Dorf. Die Siedlung, dazu Astheim, Eich feld, vielleicht auch Rimbach gemeinsam mit der Vogelsburg wech seln laut einer Urkunde den Besitzer. König Arnulf gibt die Dörfer 906 in die Hand des Bonifatius-Klosters Fulda. In den folgenden Jahr hunderten schwindet die Macht der Mönche, die Grafen Castell weiten ihren Einfluss aus, gewinnen die Siedlungen für sich - zum Vorteil von Volkach. Die Grafen sorgten für eine Ummauerung. Folge: Die Volkacher werden Städter, wie eine Urkunde von 1258 belegt. Da unterschrieb der Casteller Vogt eine Urkunde in der "civitas", also in der Stadt Volkach. Mehr über Volkachs Geschichte gibt es in der Main-Post-Serie "1100 Jahre Volkach". Vertieftes Wissen findet sich in der Festschrift "1100 Jahre Volkach" von Dr. Ute Feuerbach, die im Tourismusbüro Volkach, im örtlichen Buchhandel und bei HartDruck für 14,95 Euro zu haben ist.
Kitzingen